Angeklagter für Konzentrationslager und Naziherrschaft gesucht. - Ein 27-jähriger Neonazi plante Anschläge auf Juden, Muslime und Mitglieder der Grünen Partei.
Die Anklage: "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat". Eine Person mit neonazistischem Hintergrund steht seit Dienstag 10 Uhr vor dem Frankfurter Landgericht, in Jeans und T-Shirt, mit ausdruckslosem und abwesendem Blick. Der Leitende Oberstaatsanwalt Michael Loer erläutert den Vorwurf: "Der Angeklagte ist unzweifelhaft ein Rechtsextremist und strebte eine Regierung an, die derjenigen der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler ähnelt."
Unglaublich: Auch er soll Konzentrationslager gewünscht haben.
Abscheu vor Juden, Muslimen, Linken und Grünen
Marcel L. wird in der Anklageschrift vorgeworfen, einen "Tag X" geplant zu haben, an dem er Juden, Muslime, Grünen-Politiker, Linke und Menschen aus der LGBTQ+-Gemeinschaft durch Bombenanschläge und Schießereien ausschalten wollte.
Oberstaatsanwalt Loer erklärt: "Sein Ziel war es, die BRD von Untermenschen zu säubern."
Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit 68 Kilogramm Sprengstoff
Als das SEK am 14. April 2023 die Wohnungen und Gartengrundstücke von N. und zwei Terroristenkollegen durchsuchte, entdeckten sie illegale Drogen, Nazi-Devotionalien, Munition, eine israelische Uzi-MP, Granaten, verschiedene Zünder und eine deutsche Splitterbombe "SD 2". Diese Bombe war mit einem Nylonseil an der Decke aufgehängt.
Die Splitterbombe musste in der Wohnung des Beschuldigten im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim kontrolliert gesprengt werden.
In einer Scheune entdeckten sie außerdem eine US-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit 68 Kilogramm TNT-Gemisch war sie in der Lage, ganze Gebäude auszulöschen und möglicherweise Hunderte von Menschen zu töten.
Die drei Personen gerieten in Verdacht, weil sie Geräte zum Aufspüren von Waffen und Sprengstoff in verlassenen Munitionsdepots benutzten. Ein bedeutender Fund wurde im ehemaligen Munitionsdepot der Wehrmacht in Münster, Südhessen, gemacht.
Die beiden Komplizen wurden nach der Durchsuchung wieder freigelassen. Dem Neonazi Marcel L. droht eine zehnjährige Haftstrafe. Der Prozess wird fortgesetzt.
Lesen Sie auch:
Quelle: symclub.org