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Dieses Amateurspiel hat einen einzigartigen Status.

Die Amateurfußballsaison ist zu Ende, aber zwei Vereine freuen sich noch auf ein bevorstehendes Ereignis: Der FSV Admira (aus Dahme-Spreewald, Brandenburg) und der SV 1880 Unterpörlitz (an der Ilm, Thüringen). Die beiden Vereine verbindet eine langjährige Freundschaft, die wahrscheinlich die...

SymClub
17. Mai 2024
3 Minuten Lesedauer
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FSV Admira und SV 1880 Unterpörlitz beim Pfingsttreffen 2019 in Unterpörlitz
FSV Admira und SV 1880 Unterpörlitz beim Pfingsttreffen 2019 in Unterpörlitz

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Die Freundschaft zwischen zwei Vereinen in Deutschland besteht wahrscheinlich schon seit vielen Jahren. - Dieses Amateurspiel hat einen einzigartigen Status.

Die beiden Fußballvereine Mittenwald und Unterpörlitz sind seit 1964 befreundet und treffen sich jedes Jahr zu Pfingsten zu einem Wiedersehen. Sie besuchen abwechselnd Mittenwald in einem Jahr und Unterpörlitz im nächsten Jahr. Das Treffen umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter zwei Spiele zwischen den Männermannschaften, gemeinsame Mannschaftsveranstaltungen und kulturelle Ausflüge.

Die Wurzeln dieser Freundschaft gehen auf das Jahr 1956 zurück, als der damals 18-jährige Mittenwalder Günter Hönow zum Studium nach Ilmenau in Thüringen zog. Dort spielte er Fußball und freundete sich mit einigen Leuten an. Nach Abschluss seines Studiums und der Rückkehr in die Heimat im Jahr 1962 erhielt Günter einen Brief, in dem er zu einem Freundschaftsspiel eingeladen wurde. Dies war der Beginn dieser jährlichen Tradition. Es gab kurze Unterbrechungen in den Jahren 1972, 1973 und während der COVID-19-Jahre 2020 und 2021. Jetzt wird das Freundschaftsspiel 60 Jahre alt.

Jens Heubach, Trainer der ersten Unterpörlitzer Herrenmannschaft, ist ein langjähriger Teilnehmer an dieser Vereinsfreundschaft. Schon als Dreijähriger ging er mit seinen Eltern, die im Verein aktiv waren, zum Treffen. Jens erzählt: "Meine erste Erinnerung an mein Zuhause sind die Trikots der ersten Mannschaft, die auf unserem Dachboden trocknen." Seine Mutter und sein Vater engagierten sich sehr für den Verein und machten ihn zu ihrer Leidenschaft. Heute hilft Jens bei der Organisation der Vereinstreffen, und genau wie seine Eltern hat er die Begeisterung und Zufriedenheit weitergegeben. Er nahm seinen Sohn (28), der damals ebenfalls drei Jahre alt war, zum ersten Mal mit zum Vereinstreffen.

Neben dem Fußballspiel lockern sie ihre Beziehungen mit kulturellen Ausflügen auf. "Wir waren im Spreewald, haben Dampferfahrten und Draisinenfahrten unternommen", erzählt Jens. Abenteuerlich wurde es einmal mit dem Besuch einer Bogenschießanlage und eines Schießstandes. Einmal besuchten sie ein Transvestiten-Kabarett, und einige der Akteure standen an diesem Tag sogar auf der Bühne.

Bei diesen Ausflügen erkundeten sie mit einer Führung das Berliner Olympiastadion. "Wir haben ein Gruppenfoto in der Hertha-Garderobe gemacht", erinnert sich Christian Preuß, langjähriger Trainer der zweiten Mannschaft in Mittenwald und Mitorganisator des Treffens. "Ich bin auf den Fahrten zum 'Zehn-Minuten-Spieler' geworden, weil ich mich oft verletzt habe", gibt Jens zu.

Die Freundschaft zwischen Unterpörlitz und dem BSV Mittenwalde begann mit diesem Brief

Über 60 Personen nehmen an jedem Treffen teil, in diesem Jahr sind es rund 40, die von Unterpörlitz nach Mittenwald wandern. Keiner wohnt in einem Hotel, sondern bei den Gastgebern zu Hause. Es fühlt sich an wie eine große Fußballfamilie. Zu den Erinnerungen an dieses Treffen gehören auch Ehen und Familien.

Uwe, der treue Fan von Admiras, ist ein besonderer Teil davon. Er hat autistische Züge und begleitet die Admira schon seit vielen Jahren. Christian bestätigt: "Er kennt die Namen von allen, die Ergebnisse von allen. Er kümmert sich bei Heimspielen um die Anzeigetafel und spielt in der zweiten Mannschaft mit." Uwe ist auch bei den Fahrten nach Thüringen dabei.

Im Jahr 2017 besuchten die Fußballer eine Travestieshow und waren plötzlich selbst Teil des Programms

Zu diesem Wiedersehen gibt es jede Menge Geschichten. Unterpörlitz beschloss einst, für die Zugfahrt zwei Waggons zu reservieren, in denen sich die Mitropa befand, ähnlich wie heute das Bordbistro im ICE. Dort spielten sie Fußball, trotz eines kleinen Ärgers. "Es gab ein bisschen Aufregung, aber wir wurden nicht rausgeschmissen", erzählt Jens, der mehrere Geschichten kennt. "In den 70er Jahren, als wir vom Bahnhof zurückkamen, ließen wir das Gepäck zwei Stunden lang zurück. Mein Vater lag zwischen den Koffern und schlief."

Die lange Freundschaft zwischen Unterpörlitz und dem BSV Mittenwalde könnte vor dem Aus stehen. Der BSV fusionierte im Jahr 2016 mit der SG Blau-Weiß Ragow zum FSV Admira 2016. Die neue Vereinsstruktur macht die Pflege der Seele so schwierig wie eh und je. "Es geht aber um die Freundschaft und die Geschichte zwischen unseren Vereinen. Sie hat es verdient, weitergeführt zu werden", sagt Jens.

Durch die Freundschaft mit dem Verein wurden sie zu engen Freunden. Jens Heubach (links) und Christian Preuß bei der 50-Jahr-Feier 2014 im Berliner Olympiastadion

Das bevorstehende Wiedersehen im 60. Jahr dieser Freundschaft ist gesichert. Die Freundschaft zwischen den Vereinen ist wahrscheinlich die älteste in Deutschland.

Wenn Fußballvereine Freunde werden: Die Mannschaften des FSV Admira (damals noch BSV Mittenwalde) und des SV 1880 Unterpörlitz (damals noch BSG Chemie Unterpörlitz)

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Quelle: symclub.org

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