Videoanzeige in der Nähe des Palästinenserlagers - Diejenigen, die Israel verabscheuen, werden nun die Aktionen der Hamas miterleben müssen.
Seit Dienstag kampieren Palästina-Demonstranten vor der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die Stadt versuchte, das Camp an einen anderen Ort zu verlegen, aber das Verwaltungsgericht München schritt ein und erlaubte den Demonstranten zu bleiben.
Mehrere Dutzend Menschen versammeln sich auf dem Rasen, zeigen Palästina-Fahnen und Transparente mit der Aufschrift "End Israeli Apartheid" und "Waffenstillstand jetzt".
Ab Donnerstagabend bekamen Israelkritiker einen klaren Blick auf die Fakten. Gegenüber dem Lager wurde ein großer Bildschirm installiert, auf dem in einer Endlosschleife grausame Gräueltaten der Hamas gezeigt wurden. Videos der Terrorgruppe selbst wurden ins Internet hochgeladen.
Gerald Hetzel (27), ein Jura-Azubi aus Passau, ist der Kopf hinter der Leinwand. Er findet, dass das Camp für jüdische Studenten sehr einschüchternd ist. Er meint: "Es ist hilfreich, die Wahrheit zu zeigen." Er erzählt von der Barbarei und den terroristischen Anschlägen. Hetzel glaubt, dass hinter der Geschichte noch mehr steckt. "Im Lager erwähnt niemand die Tatsache, dass mehr als 130 israelische Geiseln immer noch in Gaza festgehalten werden."
Jetzt kann jeder die Schrecken aus erster Hand miterleben, und zwar durch den Bildschirm, den er 50 Meter vom Lager entfernt aufgestellt hat. "Ich wollte, dass die Videos direkt im Lager gezeigt werden, aber die Stadt hat es nicht erlaubt. Wir hatten lange Diskussionen über die Drehung des Bildschirms".
Außerdem muss immer eine Aufsichtsperson vor Ort sein. "Ich habe letzte Nacht daneben gestanden", sagt Hetzel und betont, dass er die Leinwand bis zum Abbau des Geländes, möglicherweise bis zum 6. Juni, betreuen wird. Finanziell wird er gut unterstützt: "Wir haben fast 14.000 Euro an Spenden erhalten." Eine Leinwand dieser Größe kostet normalerweise 3.000 Euro pro Tag.
Während der Kontroverse drängt Bayern auf eine Verschärfung der Vorschriften gegen antisemitische Propaganda an Hochschulen. Der Landtag fordert das Wissenschaftsministerium auf, "das Hochschulinnovationsgesetz zu novellieren und den Hochschulen verbindlichere Maßnahmen zur Bekämpfung antisemitischer, extremistischer und rassistischer Gewalt an die Hand zu geben." Im Wesentlichen soll die Exmatrikulation zur Regel werden.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (49, CSU) betonte: "Wo Grenzen überschritten werden, werden wir reagieren."
Auch Schleswig-Holstein und Berlin arbeiten an einer entsprechenden Verschärfung ihrer Schulgesetze.
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Quelle: symclub.org