Gunnar Schupelius: Über meine Wut - Die Verwaltung baut Bürokratie ab und führt neue Strategien ein.
Die Bundesregierung hat den "Entwurf eines Vierten Bürokratieentlastungsgesetzes" zur Beratung in Bundestag und Bundesrat geschickt (Drucksache 20/11306). Die Ankündigung verspricht der Wirtschaft mit dem Vierten Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) eine Entlastung von jährlich 944 Millionen Euro.
Vor dem BEG IV gab es bereits drei weitere Bürokratieentlastungsgesetze, die zwischen 2016 und 2019 verabschiedet wurden. Diese hatten eine spürbare Wirkung. Oft wird das Beispiel des Hotelgewerbes angeführt: Beherbergungsbetriebe mussten beim Check-in keine Meldebögen mehr manuell ausfüllen, sondern durften sich digital anmelden. Dies ist auf das Dritte Bürokratieentlastungsgesetz zurückzuführen. Dadurch sparte das Gastgewerbe in Deutschland insgesamt 52 Millionen Euro an jährlichen Kosten ein.
Vor dem BEG IV wurden Bürger und Unternehmen zwar noch durch die ersten drei Bürokratieentlastungsgesetze entlastet, aber die Bundesregierung schuf bereits neue Bürokratie. Neue Umweltvorschriften, Bauvorschriften und das Lieferkettengesetz haben die Wirtschaft massiv belastet.
Die Bundesregierung versucht, die von ihr selbst geschaffene Bürokratie abzubauen, während sie gleichzeitig noch mehr Bürokratie schafft, nach dem Motto "ein Schritt vor, zwei Schritte zurück". Dies geschieht schon seit langem.
Vor neunzehn Jahren gab es sogar eine Staatsministerin für Bürokratieabbau im Bundeskanzleramt. Sie hieß Hildegard Müller und wurde von der damaligen Bundeskanzlerin Merkel (CDU) ernannt. Sie blieb nur ein Jahr lang im Amt. Es ist unklar, wie viel Bürokratie sie in dieser Zeit abbauen konnte.
Inzwischen leidet das Land unter einer Lawine von Vorschriften, gegen die die Regierung vergeblich ankämpft. Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" hat am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin ein "Bürokratiemuseum" eröffnet (bis 25. Juni, Georgenstraße 22). Hier werden Beispiele für bürokratische Auswüchse humorvoll dargestellt. So braucht man beispielsweise 150 (!) Genehmigungen, um ein einziges Windrad zu bauen.
Die Bundesregierung verbraucht so viel Papier für Formulare, dass jeden Tag 52 Bäume gefällt werden müssen. Die Zahl der Bundesgesetze ist auf ein Allzeithoch von 1.800 gestiegen, dazu kommen weitere 50.000 Einzelvorschriften.
Die Folgen dieser überbordenden Bürokratie sind in Umfragen dokumentiert: 42,9 % der Deutschen sind verärgert, 25 % fühlen sich machtlos und 60 % der Unternehmen wollen aufgrund bürokratischer Hindernisse auf weitere Investitionen verzichten.
Bürokratie ist kein Naturereignis, sie ist politisch motiviert. Parteien, vor allem linke, wollen den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben, und ihnen so wenig Eigenverantwortung wie möglich übertragen. Damit muss Schluss sein, dann wird sich der Nebel der Bürokratie lichten.
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Quelle: symclub.org