In Marburg wird der göttliche Reisesegen gefeiert. - Die Trauungen von 28 Paaren fanden während eines Gewitters statt.
In der Marburger Elisabethkirche veranstaltet Pfarrer Ulrich Hilzinger (60) am Samstag ab 10 Uhr spontane Trauungen und Segnungen ohne vorherige Anmeldung und hat deshalb neun andere Pfarrer um Unterstützung gebeten. "Wir sind von der Resonanz überrollt worden", sagt er am Mittag. "Diese Initiative ist ein großer Erfolg", fügt der Kirchenkreis hinzu.
Ein Ehepaar, Melanie Hassler (41) und Matthias Spies (40) aus Biedenkopf, das keine Verlobungsringe und keinen Brautstrauß hatte, seine Hochzeitspläne geheim hielt und eine schwierige Zeit erlebte, drückt nun seine Freude aus.
Die Altersspanne der Brautpaare reicht von Anfang zwanzig bis fast achtzig. Nach einem 30-minütigen Gespräch werden ein Gottesdienst mit Musik, Kuchen, Kaffee und Sekt angeboten. Vor dem Altar sind Paare aller Geschlechter willkommen. Eine kirchliche Trauung ist allerdings nur möglich, wenn ein Ehepartner evangelisch ist und die Ehe standesamtlich geschlossen wurde.
"Wir sind beide katholisch. Mein Mann war schon einmal geschieden, und es ist schön, dass wir uns trotzdem kirchlich trauen lassen können", erklären Veronica Barbin (35, Personalreferentin) und Nicola Di Mauro (35, Anlagenmechaniker) aus Gießen.
Katrin (46) und Volker Schreck (48) aus Münchhausen lernten sich im CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) kennen, heirateten vor wenigen Tagen standesamtlich und entschieden sich spontan für eine kirchliche Trauung. Volker erzählt: "Ich habe ihr im Auto einen Antrag gemacht. Sie saß am Steuer und konnte nicht nein sagen."
Eine persönliche Geste von Gott
Pfarrer Hilzinger: "Den Segen Gottes zu empfangen, ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Dafür braucht man keine Party." Später kehrt er zum Portal der Elisabethkirche zurück, um nach kurzen, aber intensiven Gesprächen vier Last-Minute-Paare zu vereinen.
Ein Bräutigam fragt: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" und gibt seiner Braut, die er liebevoll "Schneewittchen" nennt, einen Kuss.
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Quelle: symclub.org