Rennpferde in der Geschlechtsumwandlung - Die Superstute Flamingo Girl wurde kastriert und ist nun ein Wallach.
Flamingo Girl, einst ein Rekord-Rennpferd, ist in der Datenbank des Rennverbandes als "Wallach" eingestuft. Trotz ihrer weiblichen Geschlechtsorgane und ihres weiblichen Aussehens kann Flamingo Girl nicht an Rennen für Stuten allein teilnehmen.
Der Grund für diese unerwartete Einstufung ist, dass in ihrem Unterleib unerwartet männliche Geschlechtsorgane gefunden wurden. Nach deren Entfernung gelten Pferde per Definition als Wallache, unabhängig davon, ob ein Penis vorhanden ist oder nicht.
Ein verzwicktes Schicksal
Das Geheimnis um das unkonventionelle Geschlecht von Flamingo Girl kam bei einer Dopingkontrolle nach ihrem Sieg im "Premio Elena e Sergio Cumani", einem prestigeträchtigen 1600-Meter-Rennen in Rom am 19. September 2021, ans Licht. Italienische Beamte stellten fest, dass sie ungewöhnlich hohe Testosteronwerte hatte.
Der Gewinn des Rennens in Höhe von 32.000 Euro wurde nicht ausgezahlt, und ihr Sieg wurde annulliert. Der deutsche Stalleigentümer, Henk Grewe, behauptete jedoch, er sei sich keines Fehlverhaltens bewusst. Nach einer tierärztlichen Untersuchung in Hannover wurde festgestellt, dass das Pferd eigene männliche Hormone produzierte - es war ein Hermaphrodit!
Dies stellte ein Problem dar, da Zwitter im Rennsport nicht als Kategorie anerkannt sind. Für Zwitter gibt es keine eigenen Wettbewerbe, so dass Flamingo Girls Potenzial als Rennpferd plötzlich sinnlos wurde.
Durch die Operation und Dubai
Nach ihrer Abtreibung wurde Flamingo Girl verkauft und nahm an Rennen in Dubai teil. Dort hatte sie jedoch keinen Erfolg.
Ihr Besitzer, der Softwareunternehmer Stefan Hahne, machte daraufhin von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch. Flamingo Girl kehrt nun in den Kölner Stall von Grewe zurück. Grewe erklärt: "Flamingo Girls Geschlecht ist zwar nicht konventionell, aber sie ist nun offiziell als Wallach anerkannt und kann in Deutschland starten. Sie wird einige Zeit brauchen, um wieder in Form zu kommen, aber wir freuen uns darauf, zu sehen, was sie leisten kann."
Zwei Jahre nach dem umstrittenen Sieg von Flamingo Girl in Rom wurde die Prämie ausgezahlt. Ihr Sieg wurde letztlich als fair angesehen, da sie ihr eigenes Testosteron produzierte.
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Quelle: symclub.org