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Die Studie empfiehlt, dass Kinder bis zum Alter von 13 Jahren keine Smartphones benutzen.

Eine französische Studie schlägt vor, dass Kinder ihr erstes Smartphone erst in der Pubertät erhalten sollten und der Zugang zu sozialen Medienplattformen auf 18-Jährige beschränkt werden sollte.

SymClub
3. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
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Forscher warnen in einer Studie vor der Nutzung von Smartphones durch Kinder. Nach Ansicht der...
Forscher warnen in einer Studie vor der Nutzung von Smartphones durch Kinder. Nach Ansicht der Autoren sollten vor allem sehr junge Menschen ganz ohne Bildschirm aufwachsen.

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Schulbildung oder Lernprozess - Die Studie empfiehlt, dass Kinder bis zum Alter von 13 Jahren keine Smartphones benutzen.

Heutzutage sind Smartphones allgegenwärtig - von der Buchung von Reisen über Anrufe bei Verwandten bis hin zu Aufnahmen aus dem Alltag. Eltern tun sich jedoch schwer mit der Entscheidung, wann sie ihre Kinder in die digitale Welt einführen sollen. Die französische Regierung hat vor kurzem eine Studie in Auftrag gegeben, um zu ermitteln, ab welchem Alter Kinder mit der Nutzung von Smartphones beginnen sollten. Die Ergebnisse waren überraschend: Kinder unter 13 Jahren sollten keine iPhones oder ähnliche Geräte benutzen, und die Nutzung sozialer Medien sollte erst ab 18 Jahren erlaubt sein.

Der Hauptgrund für diese Empfehlung ist der Schutz der Kinder vor profitorientierten Technologieunternehmen. In dem Bericht wird argumentiert, dass Kinder auf diesem Markt zu Waren gemacht werden. Die Unternehmen versuchen, "die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesseln, indem sie alle Formen der kognitiven Ablenkung nutzen, um sie vor Bildschirme zu sperren, sie zu kontrollieren, sie wieder zu beschäftigen und sie zu Geld zu machen", heißt es in der Studie.

Die Experten, die die Studie leiteten, darunter die Neurologin Servane Mouton und Amine Benyamina, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Suchtkrankheiten am Paul-Brousse-Krankenhaus, schlagen auch Einschränkungen für die Bildschirmnutzung vor. Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht mit Bildschirmen interagieren, nicht einmal mit dem Fernseher. Kinder unter 11 Jahren sollten kein Telefon haben, und Kinder zwischen 11 und 13 Jahren sollten Telefone ohne Internetzugang benutzen. Die Forscher empfehlen ein Mindestalter von 13 Jahren für Smartphones mit Internetzugang.

Die Wissenschaftler stehen auch der Nutzung sozialer Medien durch Teenager kritisch gegenüber. Sie schlagen vor, dass Jugendliche erst ab 15 Jahren Zugang zu "ethischen" sozialen Netzwerken wie Mastodon haben sollten, das als gemeinnütziges Unternehmen betrieben wird. Profitorientierte Netzwerke wie Instagram, Facebook, Snapchat und TikTok sollten von Teenagern erst ab 18 Jahren genutzt werden. Außerdem sollten Jugendliche über die Bedeutung von Schlaf und die negativen Auswirkungen der Bildschirmnutzung aufgeklärt werden.

Die Studie schlägt vor, dass auch im Bildungskontext starke Beschränkungen auferlegt werden sollten. Für Kinder unter sechs Jahren sollten Bildschirme nur sparsam und selten zu Bildungszwecken verwendet werden, idealerweise unter Aufsicht von Erwachsenen. Tablets und andere digitale Geräte sollten in Grundschulen nicht verwendet werden, außer für Kinder mit Behinderungen. "Kein Kind braucht einen Bildschirm, um sich vor dem sechsten Lebensjahr zu entwickeln", erklärt Mouton. "Tatsächlich können Bildschirme die Entwicklung in diesem Alter behindern."

Trotz der Notwendigkeit, dass Eltern und Kinder achtsam mit Bildschirmen umgehen, stellen die Forscher fest, dass Erwachsene selbst "Opfer einer mächtigen Technologieindustrie" sind. Sie ermutigen die Eltern, die ständige Nutzung ihrer Mobiltelefone zu vermeiden, da sich dies negativ auf die emotionale Entwicklung junger Menschen auswirken kann. Dazu gehören Szenarien, in denen Erwachsene durch ihre Handys scrollen, während sie kleine Kinder füttern oder in Haushalten leben, in denen ständig im Hintergrund ferngesehen wird.

"Technologie ist ein großartiges Werkzeug, aber sie sollte den Menschen dienen und sie nicht auf die Nutzung eines Produkts reduzieren", sagt Benyamina. Bildschirme haben einen negativen Einfluss auf die Sehkraft, den Stoffwechsel, die Intelligenz, die Konzentration und die kognitiven Prozesse von Kindern. Der Suchtcharakter von Bildschirmen ist nicht auf das Produkt selbst zurückzuführen, sondern auf den Inhalt, der so strukturiert ist, dass er die Nutzer beschäftigt. Daher muss die Gesellschaft als Ganzes wachsam bleiben.

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    Quelle: www.stern.de

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