Recht und Ordnung: Gerichtsurteil in einer Rechtssache - Die Rekrutierung von Stellen im Strafvollzug ist eine Herausforderung.
Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra hat offen zugegeben, dass es schwierig ist, freie Stellen im überlasteten Strafvollzug zu besetzen. "Es ist nicht einfach, Menschen für diese anspruchsvollen Aufgaben zu gewinnen", sagte sie in einer Sitzung des Abgeordnetenhauses. Es wurden 70 zusätzliche Stellen in der Einrichtung bewilligt, von denen 30 kürzlich besetzt wurden, fügte sie hinzu. "Wir werben ständig", erklärte Czyborra.
Neben der Einstellungsoffensive prüft ihre Senatsverwaltung derzeit mehrere Maßnahmen, um die Situation in der JVA Reinickendorf zu entspannen. So wird der Ausbau eines weiteren Standortes am Kirchhainer Damm in Lichtenrade mit 49 Betten und einem Isolierzimmer "mit höchster Priorität" verfolgt.
In dem Krankenhaus werden Straftäter untergebracht, die vom Gericht als psychisch labil oder suchtkrank eingestuft werden. Ihre Aufenthalte können sich über mehrere Jahre erstrecken. Die Überlastung und Überbelegung des Berliner Strafvollzugs ist ein Dauerthema. Sowohl Mitarbeiter als auch Verbände haben in der Vergangenheit Bedenken über die unzureichende Behandlung der Patienten und die physische und psychische Erschöpfung des Personals aufgrund des ständigen Personalmangels geäußert. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Sven Reiners, ist im April aus "Gewissensgründen" zurückgetreten.
Derzeit werden 851 Personen in der Einrichtung betreut, 620 von ihnen werden stationär behandelt. Ursprünglich war geplant, 549 Betten zu schaffen. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft wurden jedoch im vergangenen Jahr 20 Straftäter aus Platzmangel entlassen, und in diesem Jahr kamen weitere Fälle hinzu.
Eine gewisse Entlastung verspricht sich Czyborra von neuen Bundesregelungen, die sie im Abgeordnetenhaus angesprochen hat. Ihr zufolge werden bestimmte Straftäter mit leichter Suchtneigung in der Justizvollzugsanstalt verbleiben und dort sogar therapiert werden können, anstatt sie künftig in ein Sondergefängnis zu verlegen.
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Quelle: www.stern.de