Nach der Legalisierung: Ein Marihuana-Händler verrät sein Geheimnis - Die Grasvorräte gehen rasch zur Neige.
Seit dem 1. April ist das Rauchen von Marihuana in Deutschland legal. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für Gelegenheitsraucher, sondern auch für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden. Da medizinisches Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel, sondern einfach als verschreibungspflichtiges Medikament gilt, können Patienten mit medizinischen Bedürfnissen ihr Gras nun viel schneller erhalten. Dies hat den Großhändlern von Marihuana große Vorteile gebracht, aber auch sie spüren die Belastung.
Einer dieser Großhändler ist David Henn (33), der Geschäftsführer von Cannamedical mit Sitz in Köln und anderswo. Er teilte seine Erfahrungen mit: "Der April war unser geschäftigster Monat in den letzten acht Jahren. Wir haben rund 350 Kilo medizinisches Cannabis an Apotheken geliefert und damit einen Umsatz von etwa 2,5 Millionen Euro erzielt. Im März waren es nur 190 Kilo."
Er prognostiziert auch, dass der Marihuanakonsum weiter steigen wird: "Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage noch weiter steigen wird und der Cannabismarkt in Deutschland in den nächsten eineinhalb Jahren einen Umsatz von über einer Milliarde Euro jährlich erreichen wird."
Warum der plötzliche Anstieg der Patienten, die Marihuana konsumieren?
Henn erklärt: "Die hohe Nachfrage ist ganz einfach zu verstehen. Seit April wird medizinisches Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft, sondern als verschreibungspflichtiges Medikament, ähnlich wie Ibuprofen 600. Die Patienten haben nun die Möglichkeit, über Online-Kliniken einen Arzt aufzusuchen, was einen Euro für eine Konsultation kostet. In zugelassenen Ausstellungen kann der Patient sein Cannabisrezept in der Apotheke einlösen." Viele Patienten müssen nicht mehr zum Arzt gehen, um ihre Medizin zu bekommen.
Aufgrund der hohen Nachfrage könnte es bald zu einer Verknappung des Krauts kommen. Henn sagte: "Die Apotheken bestellen bereits dreimal pro Woche. Diese Rate ist sehr hoch. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, schätze ich, dass die Hälfte der Lieferanten in den Sommermonaten nicht mehr liefern kann."
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Quelle: www.bild.de