Die deutsche Glücksspiellizenz von Bet3000 wird widerrufen: Könnte der TSV 1860 München einen weiteren wichtigen Sponsor verlieren?
1860 München strebt in dieser Saison den Aufstieg in die 3. Fußballliga an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der historische Münchner Verein ein Sponsorennetzwerk aufgebaut, darunter der Sportwetten-Dienstleister Bet3K. Allerdings könnten aufgrund von Vorwürfen des Verlusts seiner deutschen Glücksspiellizenz die Mittel aus dieser Partnerschaft dem Vereinsbudget fehlen.
Aktualisierung:
Beim ersten Ligaspiel von 1860 München gegen 1. FC Saarbrücken war das Bet3K-Logo angeblich auf den Trikots und Werbetafeln verdeckt, wie das Fanmagazin dieblaue24 berichtete.
Obwohl Bet3K die Lizenzentzziehung gerichtlich angefochten hat, bleibt ungewiss, ob die Münchner Löwen die Sponsorengelder von Bet3K weiter nutzen können.
Bet3K nicht mehr auf der Whitelist
Das Bet3K-Logo schmückte seit Jahren die Trikots der Münchner Löwen. Das offizielle Trikot für die Saison 24/25 ist nun im Fanshop erhältlich, und der Platz auf dem Ärmel ist wieder von dem Wettanbieter besetzt.
Allerdings berichtet das Fachmagazin games & business, dass Bet3K nicht mehr auf der aktuellen Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) steht, die am 25. Juli 2024 veröffentlicht wurde. Somit scheint Bet3K seine deutsche Lizenz vorerst verloren zu haben.
Es liegt noch keine offizielle Pressemitteilung von der GGL oder Bet3K vor. Die Bet3K-Website erwähnt derzeit laufende Wartungsarbeiten. Zumindest auf der Homepage können bestehende Kunden ihren Account nicht mehr einsehen.
Internes Kommuniqué veröffentlicht
Das Münchner Merkur hat nun eine Stellungnahme von Bet3K erhalten, die an Franchise-Partner versendet wurde. Darin informiert der Sportwetten-Anbieter über die derzeitige Betriebseinstellung aufgrund angeblicher „technischer Anforderungen“ durch die GGL.
In dem internen Dokument bezeichnet der Sportwetten-Anbieter die Vorwürfe als „nicht haltbar“ und „angreifbar“, ohne weitere Details zu den Vorwürfen zu nennen.
Turbulenzen um Wett-Sponsoren im Fußball
Experten betonen, dass Sponsoring für die finanzielle Stabilität von sowohl professionellen als auch Amateur-Sportarten entscheidend ist. Sponsoren aus umstrittenen Bereichen, darunter Glücksspiel, haben ihren Platz im Sport gefunden.
Allerdings gibt es auch viel Kritik an der Werbeintensität der Glücksspielindustrie im Sport. So hat sich beispielsweise eine Allianz gegen Sportwetten-Werbung gebildet, die die Abschaffung aller Werbung für Sportwetten fordert.
In der englischen Premier League haben Clubs freiwillig beschlossen, ab der Saison 26/27 keine Logos von Wettanbietern mehr auf Trikots zu tragen. Allerdings hat dies einige Teams nicht daran gehindert, während der aktuellen Übergangsphase lukrative Deals abzuschließen.
Muss 1860 München einen neuen Sponsor finden?
Es ist ungewiss, ob die Firma hinter der Bet3K-Marke, IBA Entertainment, weiterhin 1860 München sponsern wird. Dem Fußballclub ist es nicht erlaubt, für einen nicht regulierten Anbieter zu werben. Wenn Trikotwerbung nicht möglich ist, bleibt unklar, ob IBA Entertainment weiterhin sponsern würde.
1860 München könnte seinen zweiten Glücksspiel-Sponsor in dieser Saison verlieren. Im Juli 2024 wurde bekannt gegeben, dass der Sportwetten-Anbieter bwin seinen Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund nicht verlängern wird. Folglich ist der Ligasponsor nicht mehr auf dem Löwenärmel vertreten.
Während der Bundesligist und Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart kürzlich freiwillig die Zusammenarbeit mit einem Glücksspiel-Sponsor beendet hat, könnte der verlorene Umsatz für 1860 München schwer zu ersetzen sein.
Wir müssen abwarten, ob die Münchner Mannschaft das Bet3K-Logo auf ihrem Trikot tragen wird, wenn sie am Freitag gegen Saarbrücken in die Liga startet, ein alternatives Trikot ohne Ärmel-Patches präsentiert oder kurzfristig einen neuen Sponsor findet.
Im Licht der vorläufigen Loss
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