Panorama

Die Ansichten eines Berliner Imams zur Homosexualität.

Die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde in Hamburg kritisiert islamistische Demonstrationen für das Kalifat, vertritt aber eine negative Haltung gegenüber Schwulen und Lesben.

SymClub
30. Mai 2024
3 Minuten Lesedauer
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Sharjil Khalid (29) ist der verantwortliche Imam der Ahmadiyya-Moschee in Berlin-Pankow. Er ist ein...
Sharjil Khalid (29) ist der verantwortliche Imam der Ahmadiyya-Moschee in Berlin-Pankow. Er ist ein belesener Mann, spricht vier Sprachen, vertritt aber die unsägliche Schweinefleisch-Theorie seines Kalifen

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Empörende Hypothese über Schweinefleisch. - Die Ansichten eines Berliner Imams zur Homosexualität.

Der weltweite Führer der Ahmadiyya, Kalif Mirza Masroor Ahmad (73 Jahre alt, wohnhaft in London), erstaunte 2016 mit der Aussage: „Homosexualität ist nicht natürlich.“ Er ergänzte dies durch die Bemerkung: „Homosexualität wurde dort etabliert, wo Menschen Schweine fressen.“

Kalif widerspricht dem islamischen Kalifat

Die Ahmadiyya zählt in Deutschland 50.000 Anhänger, die sich als „älteste muslimische Gemeinschaft in Deutschland“ bezeichnen und sich als liberale Reformbewegung innerhalb des Islams verstehen. Ihr Führer trägt den Titel Kalif, lehnt jedoch die Forderung von Extremisten nach einem Kalifat (einem von sich selbst ausgerufenen „göttlichen Staat“) im Nahen Osten ab. Er sagte Anfang Mai: „Wir glauben ganzherzig an die Trennung von Religion und Staat.“

Ein Kalif, der gegen ein Kalifat spricht? Wie soll das zusammenhängen? Imam Khalid versuchte dies im Mai zu klären. Er ist deutscher Abstammung, studierte Theologie in Frankfurt, ist seit 2021 Imam in einem unbekannten Ort.

Frauen getrennt von Männern bei der Kalifat-Vorlesung

Der Imam hielt im Nachmittag eine Vorlesung über „den Zusammenhang zwischen Kalifat, Scharia und dem Staat“. Seine Zuhörer: 80 Männer direkt vor ihm. Und 50 Frauen in einer getrennten Räumlichkeit. Strenge Geschlechtertrennung, wie sie bei der ersten Demonstration für ein Kalifat in Hamburg beobachtet wurde.

Der Imam diskutiert den Ahmadiyya-Kalifat, ein religiöses Kalifat - nicht ein politisches, wie die Extremisten in Hamburg forderten. Der Ahmadiyya-Kalif ist lediglich ein geistlicher Führer - nicht daran interessiert, ein politischer zu sein.

Mirza Masroor Ahmad (73) wurde im Jahr 2003 in London zum weltweiten Kalifen der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde gewählt. Seitdem reist er durch die Welt und weiht Moscheen und Krankenhäuser ein

Dann geht er auf die Scharia ein, behauptet: „Es ist nicht mit dem Grundgesetz in Konflikt.“ Er lässt ganz offenbar die Terrorherrschaft, die die „Islamische Staats“ in Irak und Syrien verhängt hat, die durch die Scharia legitimiert wurde, unerwähnt.

Scharia-Kontroverse bei „Hart aber fair“

Stattdessen betont er: „Die Scharia ist kein Rechtskodex, sie gibt keine Anweisungen, wie ein Staat gestaltet werden soll. Sie ist nur eine moralische Leitlinie für Muslime, die im Land, in dem sie leben, leben: ‚Die Scharia fordert, dass Muslime in Deutschland sich an das Grundgesetz halten‘.“

Das teilte der Imam mit. Ahmadiyyah-Anhängerin Khola Maryam Hübsch (43) machte in jüngster Zeit Schlagzeilen. Sie gehört dem Rundfunkrat der Hessischen Rundfunk an und vertritt die Muslime. Sie distanzierte sich von den Extremisten der Kalifat-Demonstrationen, verwarf dann aber das Kalifat und die Scharia. Jetzt sagt der Imam: „Frau Hübsch hat keine unpassenden Äußerungen gemacht.“

Anfang September laden die Ahmadiyya-Gemeinde zu ihrer jährlichen Veranstaltung, der „Jalsa Salana“, ein. Man erwartet 50.000 Teilnehmer auf dem Flugplatz in Mendig (Rheinland-Pfalz). Man kann somit vermuten, dass er seine kontroverse Theorie über Homosexualität erneut vortragen wird.

In der Ahmadiyya-Moschee in Berlin-Pankow beten Frauen in einem separaten Raum. Dort verfolgten sie auch den Vortrag über Lautsprecher
Ein Muslim betet am
Imam Sharjil Khalid (29) bei seinem Vortrag in der Ahmadiyya-Moschee in Berlin-Pankow. Er sagt:

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