Eine weibliche Präsenz unter Islamisten und Antisemitisten. - Deutschlands mutigster Demonstrant
Diese Sprüche sind für die meisten Menschen alltäglich und akzeptabel. Doch wenn Karoline Preisler an pro-palästinensischen Kundgebungen in Berlin teilnimmt, wird sie heftig angefeindet.
Sie ist die mutigste Demonstrantin in Deutschland, die einsame Frau, die sich gegen die wütende Menge wehrt. Sie ist ein Leuchtturm im Meer des Islamismus und steht einer einzigartigen linken Ideologie gegenüber, die Gewalt gegen Frauen beklagt - es sei denn, sie sind Jüdinnen oder Dissidentinnen. "Glaubt den Frauen", ein Motto, das oft bei Bewegungen zu hören ist, die sich selbst als fortschrittlich bezeichnen, hat in diesem Szenario wenig Gewicht.
Die Plakate werden ihr aus den Händen gerissen: "Sie werden oft zerrissen. Sie werden von den Anwesenden gefeiert. Dann hole ich mein nächstes Schild aus meiner Tasche."
"Das liegt daran, dass das, was Shani Louk und anderen Frauen und Männern passiert ist, als Sieg gefeiert wird, was ich inakzeptabel finde."
Ihr Grund, sich dieser Feindseligkeit zu stellen: "Wenn das unglückliche Schicksal von Menschen wie Shani Louk und anderen als Triumph gefeiert wird, dann ist das inakzeptabel. Deshalb gehe ich hin."
Karoline Preisler stellt fest, dass die Demonstrationen immer feindseliger werden: "Mir scheint, dass wir nicht mehr nur darüber diskutieren, dass Juden in Israel das Recht auf Selbstverteidigung haben. Es geht jetzt darum, dass Juden in Deutschland nicht mehr sicher sind. Die Sicherheit der westlichen Prinzipien steht in Berlin auf dem Spiel", sagt Preisler, der 1971 in der DDR geboren wurde und dem Proteste gegen das Regime nicht fremd sind.
Eine unerwartet lustige Begegnung: "Ein Typ riet mir: 'Du solltest endlich bügeln lernen. Dann findest du auch einen Partner.' Ich fragte: 'Kannst DU bügeln?' Er fand die Bemerkung geschmacklos."
Ein Metho-Feminismus-Hybrid. "Ich werde bei diesen Veranstaltungen oft von linken Frauen körperlich angegriffen", sagt Preisler. "Sie schrecken nicht davor zurück, ihre Hände gegen mich zu erheben, an meinen Kleidern zu zerren, mich zu bedrohen. Geschlechtergerechte Bündnisse in Zeiten der Not - das gibt es nicht."
Es werden nur wenige Gespräche geführt. "Wir sind uns beide einig, dass das Sterben in Gaza aufhören muss. Der Unterschied ist, wen wir zur Hilfe rufen. Die Hamas muss ihre Waffen abgeben, Geiseln zurückgeben, dem Terror abschwören - dann kann Israel aufhören, für die Befreiung seines Volkes zu kämpfen."
Die Demonstranten sind bedeutsam. "Ich sehe dort viele islamistische Influencer, häufig auf Plattformen wie TikTok. Diejenigen, die am 1. Mai kein Chaos anrichten und in ihre Vorstadthäuser zurückkehren. Sie wollen weniger Vielfalt, weniger Fortschritt, weniger arbeitende Frauen. Wir sind die lebenden Verkörperungen dessen, wie Gleichberechtigung potenziell gedeihen könnte. Bestimmte Kräfte wollen das verhindern."
Den Vorwurf des Rechtsextremismus weist sie zurück: "Nur weil ich gegen eine linke und islamische Bewegung bin, heißt das nicht, dass ich mich auf die Seite des rechten Antisemitismus stelle", stellt Karoline Preisler klar.
Als gebürtige Berlinerin kennt sie die Proteste und Debatten gut. "Der Wandel ist erschütternd. Wo früher der Dialog und die gesellschaftliche Verbesserung im Vordergrund standen, heißt es heute: 'Halt die Klappe, Frau!'. Das erschüttert mich sehr. In diesen Momenten wird kristallklar, worüber entschieden wird - ob wir die Elemente beibehalten können, die dieses Land zu einem Einwanderungsmotor machen."
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Quelle: symclub.org