Joost Klein wurde entlassen. - Der zeitliche Ablauf der ESC-Kontroverse
Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die für den Eurovision Song Contest (ESC) zuständig ist, hat die Teilnahme des niederländischen Künstlers Joost Klein (26) am Samstag abgesagt. Die Polizei untersucht einen Vorfall, der sich am Donnerstagabend ereignet hat.
Der ESC-Skandal auf der Zeitachse
Donnerstagabend, 23.30 Uhr: In der Malmö Arena findet die Pressekonferenz mit den Top Ten-Gewinnern des zweiten Halbfinales statt. Joost Klein fällt dabei negativ auf. Er mischt sich häufig unaufgefordert ein und unterbricht immer wieder, wenn die israelische ESC-Teilnehmerin Eden Golan (20) spricht.
Der unangenehmste Moment ist, als Golan auf die Frage eines Zuschauers antwortet und Klein öffentlich die niederländische Flagge über seinem Kopf hisst.
Aber nicht nur das muss an diesem Abend passiert sein - es gibt Berichte über eine Auseinandersetzung zwischen Klein und einem weiblichen Mitglied des Produktionsteams. Es ist unklar, was genau passiert ist. Die Mitarbeiterin meldet den Vorfall jedoch kurz darauf bei der Polizei. Es ist nicht klar, ob sich der Vorfall in den 20 Minuten zwischen dem zweiten Halbfinale und der Pressekonferenz oder nach der Pressekonferenz ereignet hat.
Die Polizei hat jedoch eine Untersuchung eingeleitet, und die Folgen werden sich am Freitag zeigen.
Am Freitag um ca. 13:30 Uhr beginnt in der Malmö Arena die erste von zwei Proben für das große Finale. Joost Klein erscheint in der Halle und nimmt um 13.35 Uhr an der niederländischen Flaggenparade teil.
Doch dann, gegen 13.52 Uhr, das Rätsel: Als Klein (ursprünglich als Fünfter vorgesehen) sein Lied "Europapa" singen soll, erscheint stattdessen die Israelin Eden Golan auf der Bühne. Sie sollte eigentlich später auftreten. Kleins Auftritt wird abgesagt.
Gegen 15:08 Uhr - während der ersten Probe - gibt die EBU bekannt, dass "Ermittlungen in einem Fall, der den niederländischen Künstler betrifft", der Grund für seine Abwesenheit sind. Kurz darauf schließt die EBU Klein von der zweiten Probe am Freitagabend (der wichtigen Probe zur Bewertung durch die Jury) aus. Kleins Aufenthaltsort ist unbekannt - ob er sich im Hotel befindet oder auf dem Heimweg ist.
Samstag, 12:21 Uhr: Die EBU disqualifiziert Joost Klein in einer Presseerklärung.
"Wir haben eine Null-Toleranz-Politik gegenüber unangemessenem Verhalten bei unseren Veranstaltungen und sind bestrebt, ein sicheres Arbeitsumfeld für alle Wettkampfmitarbeiter zu schaffen. Wir betrachten Kleins Verhalten gegenüber einem Teammitglied als einen Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln."
Samstag, 14:25 Uhr: Es wird bekannt, dass das niederländische Fernsehen - die niederländische Sendeanstalt AVROTROS - die Disqualifikation nicht akzeptiert und plant, bei der EBU zu demonstrieren.
18:30 Uhr: AVROTROS veröffentlicht auf Instagram ein Statement zur Disqualifikation.
Darin wird klargestellt: "Nach dem Auftritt am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Zwischenfall. Trotz klarer Absprachen wurde Joost direkt nach dem Ende seines Auftritts gefilmt und musste in den Green Room eilen. In diesem Moment beteuerte Joost immer wieder, dass er nicht gefilmt werden wolle. Dies wurde nicht respektiert. Dies führte zu einer zögerlichen Bewegung von Joost in Richtung der Kamera. Joost hat die Kamerafrau nicht berührt. Dieser Vorfall wurde bei der Polizei angezeigt, woraufhin die EBU und die Polizei eine Untersuchung einleiteten. Gestern und heute haben wir die Angelegenheit ausführlich mit der EBU diskutiert und mehrere Lösungen vorgeschlagen. Die EBU hat sich jedoch für den Ausschluss von Joost Klein entschieden".
AVROTROS hält die Strafe für überzogen. "Wir setzen uns für korrektes Verhalten ein - um Verwirrung zu vermeiden -, aber unserer Meinung nach ist die Disqualifikation diesem Vorfall nicht angemessen." Sie sind äußerst enttäuscht und wütend. Millionen von Fans hatten sehnsüchtig auf den heutigen Abend gewartet. "Was Joost den Niederlanden und Europa gebracht hat, hätte nicht so enden dürfen."
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Quelle: symclub.org