Strack-Zimmermann während der Wahlperiode - Der Politiker hatte eine Kindheitsbeziehung zu Halle.
Die FDP-Politikerin stammt aus Düsseldorf. Sie besuchte das Gymnasium in Meerbusch, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, bevor sie zum Studium nach München ging. Halle, die Stadt in Sachsen-Anhalt, die ihr durch die Erzählungen ihres Vaters so vertraut war, konnte sie erst nach dem Fall der Berliner Mauer besuchen. Ihr Vater, Wolfgang Jahn, hatte den größten Teil seiner Kindheit und Jugend dort verbracht.
"Ich muss von meinem Vater so viel über Halle gehört haben", erinnert sich die Politikerin. "Ich konnte es erst besuchen, als es nicht mehr hinter dem Eisernen Vorhang lag." Sowohl ihre Großeltern als auch der Rest ihrer Familie waren in den Westen Deutschlands gezogen, so dass sie im Osten niemanden mehr zu Gesicht bekam.
Auch Hans-Dietrich Genscher, einer der großen Liberalen, hatte einen persönlichen Bezug zu Halle. Er schwärmte von der Stadt, in der er bis zu seiner Übersiedlung in den Westen im Jahr 1952 lebte. "Wir haben oft über Halle gesprochen", erinnert sich Marie-Agnes Strack-Zimmermann. "Ich bin 1990 in die FDP eingetreten und habe ihn auf einer Tagung kennengelernt. Wir kamen uns näher, denn er lebte in Düsseldorf, als ich von 2008 bis 2014 Erste Bürgermeisterin war."
Sie beschreibt Genscher als "sehr sympathisch, lächerlich witzig und mit viel Humor". Sie interessierte sich dafür, wie er die Außenpolitik gestaltete. Laut Strack-Zimmermann kümmerte sich der geschätzte Politiker nicht nur um die mächtigen Länder, sondern bemühte sich auch um die kleinen Länder und baute Verbindungen auf.
"Die Dinge wurden zwischen den Ländern erledigt, weil man sich umeinander kümmerte", sagt sie.
Vergleicht man Genscher mit einem Außenminister von heute? "Das ist unmöglich zu vergleichen. Es war eine andere Zeit. Keine sozialen Medien, nur die reale Welt. Da hatte man mehr Zeit zum Nachdenken."
Zurück zum Thema Halle - im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung hat die liberale Hochschulgruppe in die "Tanzbar Palette" geladen. Während Studenten und Mitarbeiter erwartet wurden, fiel Strack-Zimmermann auf, dass sie die einzige Kandidatin mit Plakaten für die Europawahl war. "Für Scholz, Baerbock, Habeck oder Wagenknecht gibt es keine Wahlmöglichkeit", erklärte sie ihrem Publikum.
Wenn die Politikerin an ihre früheren Besuche in dieser Stadt zurückdenkt, kann sie nicht umhin, sich an das Geburtshaus von Genscher zu erinnern. An seiner Stelle befindet sich heute das Bildungs- und Begegnungszentrum Deutsche Einheit.
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Quelle: symclub.org