Handgefertigte Gegenstände herstellen - Der Mangel an erfahrenen Schornsteinfegern führt zu langen Wartezeiten.
In Thüringen macht man sich Sorgen um einen möglichen Mangel an qualifizierten Schornsteinfegern. Justus Schrader vom Zentralverband des Deutschen Schornsteinfegerhandwerks prognostiziert, dass in naher Zukunft 30 bis 40 % der Beschäftigten in den Ruhestand gehen könnten, es aber nicht genügend junge Fachkräfte gibt, die bereit sind, ihren Platz einzunehmen. Die Meisterquote in Thüringen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern auffallend niedrig. Viele Schornsteinfeger arbeiten lieber im Angestelltenverhältnis, als ihr eigener Chef zu sein.
Sebastian Schilling, der Aus- und Weiterbildungsleiter der Thüringer Schornsteinfeger-Innung, teilt die Sorge um den Mangel an selbstständigen Schornsteinfegern. Zwar gelingt es der Innung, Lehrlinge und Gesellen auszubilden, aber es gibt nicht genügend Interessenten, die sich selbstständig machen wollen. Die Bezahlung angestellter Schornsteinfeger ist recht gut, was die Idee, Meister zu werden und ein Unternehmen zu gründen, weniger attraktiv macht, insbesondere wenn man den damit verbundenen Papierkram bedenkt.
Dieser Mangel an selbstständigen Schornsteinfegern führt dazu, dass einige der 200 Bezirke in Bayern für längere Zeit keinen festen Schornsteinfeger haben werden. Diese Bezirke werden an andere Kehrer aus der Umgebung vergeben. Dies wird zu längeren Wartezeiten für die Kunden führen. Schilling erklärt: "Wir müssen weiter fahren. Wenn also jemand in einem kleinen Dorf eine schnelle Untersuchung wünscht, muss er unter Umständen wochenlang warten, bis mehrere Leute zusammenkommen.
Ein Silberstreif am Horizont ist jedoch das gestiegene Interesse an der Ausbildung zum Schornsteinfeger. Schilling berichtet, dass für das kommende Ausbildungsjahr bereits 16 Lehrverträge abgeschlossen sind. Im Jahr 2023 begannen nur neun Personen ihre Ausbildung, in den beiden Vorjahren waren es 14 und 15. Zudem gibt es mehr Bewerbungen.
Das Schornsteinfegerhandwerk befindet sich in einem Umbruch. Schornsteinfeger sind zunehmend in den sozialen Medien wie Instagram und TikTok präsent. Laut Schilling und Schrader deuten Berichte auf eine Abkehr von traditionellen Gas- und Ölheizungen hin. Stattdessen verlagert sich das Geschäft auf Energieberatungen und Wärmepumpeninspektionen. Schrader sagt: "Wir waren immer für das schwarze und schmutzige Geschäft bekannt. Das ändert sich jetzt."
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Quelle: www.stern.de