Unerreichte Überheblichkeit oder Selbstgefälligkeit - Der Chef des HSV kritisiert die Arbeit der Anti-Doping-Organisationen.
Jonas Boldt (42), der Sportdirektor des HSV, äußerte sich vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg im "Volksparkett" zu den jüngsten Ereignissen. FC Nürnberg. In der vergangenen Woche begleitete Boldt seinen Spieler Mario Vuskovic (22) nach Lausanne (Schweiz) zum Verfahren vor dem Court of Arbitration for Sport (CAS) wegen der Epo-Dopingvorwürfe.
"Es war ein unglaublich emotionales Erlebnis dort", reflektiert Boldt über seine Tortur mit Vuskovic. "Den jungen Mann in einer solchen Situation zu sehen, nachdem ich anderthalb Jahre mit ihm gearbeitet habe, hat mich sehr beeindruckt. Diese paar Tage waren unglaublich schwer für ihn. Das konnte man an seinem Verhalten ablesen. Mario schluchzte, als er seine Erklärung abgab. Es ist jetzt alles vorbei. Irgendwann wird es eine Entscheidung geben.
Gibt es Anzeichen dafür, dass der Innenverteidiger bald wieder für den HSV spielen wird? Seine Sperre dauert bis zum 14. November 2024, und er kämpft vor dem CAS für ein Urteil, das ihn nicht schuldig spricht. Die Anti-Doping-Agenturen Nada und Wada drängen dagegen auf eine Verlängerung der Strafe bis November 2026.
Boldt kommentiert: "Er ist immer noch in bester körperlicher Verfassung und hat bisher das Beste aus seiner Zeit gemacht. Aber wenn das einzige Argument der Anti-Doping-Agentur ist, dass sie immer Recht haben und die einzigen sind, die nie Fehler machen, dann kann man mit dieser Arroganz nicht argumentieren. Das heißt nicht, dass ich gegen Anti-Doping-Maßnahmen bin. Aber ich habe gelernt, dass der Mechanismus zum Nachweis von Epo unzuverlässig ist."
Beim Aufwärmen trug die HSV-Mannschaft schwarze Trikots mit der Aufschrift "Team 44 Mario", um ihre Solidarität mit Vuskovic zu demonstrieren. Nach dem ersten Tor zum 1:0 gegen Nürnberg lief Robert Glatzel (30) zur Bank und hob das Trikot von Vuskovic hoch.
Mittelfeldspieler Laszlo Benes (26) erklärt: "Wir haben Mario vom ersten Tag an unterstützt. Wir wollen ihm durch diese schwierige Zeit helfen. Das Schlimmste für einen Fußballer ist es, nicht spielen zu dürfen. Mit diesen Aktionen wollen wir ihm Kraft und Mut geben. Ich hoffe auf einen positiven Ausgang".
Vuskovic, der am Sonntag beim Spiel des Clubs gegen Nürnberg im Volksparkstadion war, zeigte sich gerührt von der Unterstützung durch seine Mannschaftskameraden und Fans. Auf Instagram bedankt er sich: "Die Unterstützung durch die Fans, Freunde und Familie bedeutet mir die Welt. Ich bin sehr optimistisch, was den Prozess in Lausanne angeht. Das Urteil könnte im Juli verkündet werden. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison wieder für den HSV auf dem Platz stehen kann."
Zurück zum "Volksparkett". Die Enttäuschung über das Saisonende ist Boldt anzumerken: "Es ist enttäuschend, denn es war klar, dass wir am 33. Spieltag den Aufstieg nicht geschafft haben. Wir sind nicht glücklich darüber. Man hatte das Gefühl, dass jede 50:50-Situation gegen uns lief. Das sollte keine Ausrede sein, sondern vielmehr als Motivation dienen, uns in Zukunft zu verbessern.
Um im siebten Anlauf den Aufstieg zu schaffen, glaubt Boldt, dass der Verein seine Teamarbeit und sein Durchhaltevermögen auf das Spielfeld übertragen muss: "Man muss die unglaubliche Kameradschaft, die in diesem Verein herrscht, und die Entschlossenheit, die es gibt, auf das Spielfeld bringen." Was das Personal betrifft? "Wir sind in unseren Planungen ein gutes Stück vorangekommen."
Der ehemalige Leverkusener teilt seinen Wunsch, für den Verein zu arbeiten: "Es ist beeindruckend zu sehen, was hier gewachsen ist. Ich glaube, wir haben unser Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft."
Die Zukunft von Boldt im Verein ist allerdings noch ungewiss.
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Quelle: symclub.org