Scholz unterstützt Lindner in der Sparfrage. - Der Bundeskanzler überbringt seinen Kabinettsmitgliedern eine enttäuschende Nachricht.
Der Finanzminister hat Grenzen gesetzt - eine Entscheidung, über die wir uns beide einig sind. Nun beginne die schwierige Arbeit, Wünsche und Realitäten in Einklang zu bringen, sagte Scholz dem Magazin Stern.
Zur Bewältigung der anhaltenden Streitigkeiten appellierte er an seine Minister: "Ich setze darauf, dass jeder seine Verantwortung versteht und wir in dieser Frage zusammenarbeiten können."
Das Kabinett soll im Juli den Haushaltsentwurf für 2025 verabschieden, aber es gibt erhebliche Meinungsverschiedenheiten über die Finanzplanung.
Lindner äußerte seinen Unmut über "einzelne Abteilungen, die überzogene Wunschlisten vorgelegt haben - als ob es Weihnachten, Ostern und eine Geburtstagsfeier auf einmal wäre". Besonders kritisch äußerte sich Lindner über Ministerien, die ihre Mittel im Ausland ausgeben.
Konkret ging es um das Außenministerium und das Entwicklungshilfeministerium, die von Annalena Baerbock (43, Grüne) und Svenja Schulze (55, SPD) geführt werden.
Nun unterstützt Scholz die Sparziele von Lindner und dem FDP-Finanzminister und widerspricht damit den Forderungen seiner anderen Minister nach zusätzlichen Mitteln.
Obwohl der Bundeskanzler konkrete Angaben vermied, räumte er die finanziellen Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der Flüchtlingskosten und der Waffenlieferungen ein: "Wer behauptet, diese Kosten seien im Haushalt kaum spürbar, der irrt." Er betonte die Notwendigkeit, den Sozialstaat aufrechtzuerhalten und in die Wirtschaft zu investieren: "Wir dürfen weder den sozialen Zusammenhalt gefährden noch eine deutliche wirtschaftliche Stagnation erleben."
Auf die Frage nach möglichen Ausnahmen von der Schuldenbremse, gegen die sich Lindner und die FDP wehren, sagte Scholz nur: "Konzentrieren wir uns erst einmal auf die Anstrengungen."
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Quelle: symclub.org