Handel mit Konsumgütern - Das Wachstum von Fielmann wird durch die Augenheilkunde und das US-Geschäft vorangetrieben.
Die größte deutsche Optikerkette Fielmann will verstärkt mit externen Augenärzten zusammenarbeiten, um Augenuntersuchungen in ihren Filialen anzubieten. Laut Marc Fielmann, Vorstandsvorsitzender der Fielmann Group AG, könnte es bis 2030 einen erschreckenden Anstieg altersbedingter Augenkrankheiten geben, von denen jährlich zehn Millionen Menschen betroffen sein könnten. Ironischerweise wird es immer weniger Augenärzte geben, die diese rasant wachsende Nachfrage bedienen können, was zu langen Wartezeiten für Patienten führt, insbesondere für gesetzlich Versicherte. In bestimmten Regionen Deutschlands müssen sie bis zu sechs Monate auf einen Termin beim Augenarzt warten.
Fielmann und das von Augenärzten gegründete Start-up Ocumeda haben deshalb einen Augen-Checkup entwickelt. Das Verfahren, das sich derzeit in einigen Schweizer Filialen in der Pilotphase befindet, sieht vor, dass alle notwendigen Messungen im Geschäft vorgenommen werden, die Daten an einen Augenarzt gesendet werden, der darauf basierend die nächsten Schritte vorschlägt, und die Ergebnisse dann innerhalb von drei bis fünf Arbeitstagen an den Kunden weitergeleitet werden. Dieser rasche Zugang zur Gesundheitsfürsorge hilft den Patienten, sich sofort behandeln zu lassen und Krankheiten viel schneller zu erkennen. Der 49 Euro teure Sehtest ist derzeit in 129 deutschen und Schweizer Fielmann-Filialen verfügbar, bis Ende des Jahres sollen es 400 deutsche und 36 Schweizer Filialen sein. Das Start-up hat Ambitionen, auch in den USA zu expandieren, wo der Markt mit 167 Millionen Brillenträgern und einem Umsatz von 76 Milliarden Dollar weltweit am größten ist. Fielmann nennt jedoch kürzere Wartezeiten und eine größere Transparenz in der Augenheilkunde als wiederkehrende Probleme, die die Kunden unzufrieden machen.
Fielmann glaubt, dass die USA angesichts dieser Probleme der perfekte Markt für eine Expansion sein könnten. Mit den zuvor erworbenen Unternehmen SVS Vision und Befitting verwaltet Fielmann heute 82 US-Niederlassungen und erwirtschaftet vor Ort einen Umsatz von 110 Millionen Dollar. Das Ziel des Unternehmens ist es, in den USA von Michigan (wo es bereits führend ist) über den nördlichen Mittleren Westen zu wachsen und mit über 200 Niederlassungen einen Umsatz von 300 Millionen Dollar zu erreichen. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz der Gruppe beträgt derzeit etwa 35 %. Langfristig, so Fielmann, soll der Anteil auf 50 % erhöht werden.
Für 2023 prognostiziert das Unternehmen ein hohes Wachstum, erwartet steigende Umsätze und Gewinne. Im vergangenen Jahr verzeichnete Fielmann eine Wachstumsrate von 12 Prozent und erzielte eine EBITDA-Marge von 20,8 Prozent oder 410 Millionen Dollar. Während das erste Quartal durch die gedämpfte Konsumstimmung spürbar belastet wurde, stieg das operative Ergebnis um 11 Prozent auf 117 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 62 Millionen Euro.
CEO Marc Fielmann ist optimistisch, was die Aussichten in Deutschland angeht, wo der Bedarf an Gleitsichtgläsern wächst und zum Gewinnwachstum beiträgt.
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Quelle: www.stern.de