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Das Ministerium hätte sich der Problematik bewusst sein müssen.

Unzulänglichkeiten der Polizei bei der Beweissicherung sind in Sachsen-Anhalt seit einigen Wochen ein Problem. Die Deutsche Polizeigewerkschaft äußert sich zu dem Thema.

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2. Mai 2024
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Das Logo der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), fotografiert in Berlin.
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Vereinigung der Strafverfolgungsbehörden - Das Ministerium hätte sich der Problematik bewusst sein müssen.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft geht davon aus, dass dem Innenministerium von Sachsen-Anhalt die Probleme mit der Aufbewahrung von Beweismitteln in den Polizeidienststellen seit längerem bekannt waren. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Olaf Sendel, sagte: "Jeder, der mit dem Innenleben der Landespolizei vertraut ist, hätte von einigen der Probleme gewusst, die derzeit bei der Polizei auftauchen." Er wies darauf hin, dass in vielen Polizeidienststellen ein erheblicher Instandhaltungsrückstau besteht, der auch die Asservatenkammern betrifft.

Er bemerkte weiter: "Die Verantwortlichen in der Landespolitik hätten dies ebenfalls wissen müssen, zumal sie von Mitarbeitern des Innenministeriums beraten werden. Die meisten dieser Berater waren früher Leiter von Polizeiabteilungen oder ganzen Polizeibehörden. Daher kann man davon ausgehen, dass die Behörden über die Vorgänge im Ministerium seit langem gut informiert waren." Sendel betonte, dass die Schuld nicht bei den Polizeibeamten gesucht werden dürfe, die sich tagtäglich in dem von der Politik gesetzten Rahmen bewegen müssten.

Ein Bericht des Landesrechnungshofes hat mehrere Probleme mit der Asservatenkammer der Polizei aufgedeckt. Vor kurzem wurden eine gefälschte Handgranate und eine missbräuchlich verwendete Maschinenpistole, die sich später als Dekorationswaffe herausstellte, entdeckt.

Vor einer Woche teilte das Innenministerium dem Innenausschuss des Landtags mit, dass in den vergangenen Jahren 274 Waffen trotz Anweisung der Staatsanwaltschaft nicht wie vorgesehen vernichtet worden seien. Die Behörden erklären nun, diese Waffen seien Teil der Vergleichswaffensammlung des Landeskriminalamtes. Außerdem wurde festgestellt, dass ein Polizeibeamter im Harz mehrere Beweismittel auf seinem Grundstück aufbewahrt hatte, die er für den persönlichen Gebrauch nutzte. Außerdem stellte sich heraus, dass aus der Asservatenkammer der Polizeiinspektion Salzlandkreis rund 13.000 Euro fehlten.

Das Innenministerium hat erklärt, dass es die Verfahren der Asservatenverwaltung überprüfen wird. Eine Projektgruppe wird Standardrichtlinien für die Verwaltung und Aufbewahrung von Beweismitteln erstellen. Das Ziel ist ein einheitliches Regelwerk für die Landespolizeiorganisation.

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Quelle: www.stern.de

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