Neonazi-Skandal in Dresden ausgebrochen - Das Amt beschlagnahmt Nummernschilder mit Hitler-Zeichen.
Mitten in Dresden fuhr eine Gruppe von neun Männern in einem umlackierten Militärtransporter aus dem sächsischen Dippoldiswalde die Straße entlang. Das Kennzeichen dieses Fahrzeugs lautete DW-WH 88H.
▶︎ Die Abkürzung "WH" stand von 1935 bis 1945 für "Wehrmacht Heer", während die Zahl 88 unter Neonazis eine unheimliche Bedeutung hatte - "Heil Hitler", wobei das "H" der achte Buchstabe im Alphabet war.
Die verbotene Kombination
Diese Nummernschilder sind verboten
Aufgrund ihrer Bedeutung in der Zeit des Nationalsozialismus werden Kombinationen aus den Buchstaben HJ, KZ, NS, SA und SS in Sachsen generell nicht mehr ausgegeben. Seit dem 12. Februar 2021 sind im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge außerdem Kennzeichen mit den Buchstaben AH, HH und HA in Verbindung mit den Zahlen 88, 18, 28, 81, 188, 1888 und 8188 verboten.
Vor ihrer Festnahme kehrten die neun Radikalen in einem örtlichen Biergarten ein. Einer von ihnen trug einen Stahlhelm, ein anderer eine riesige Reichsflagge.
Der Vorfall ereignete sich am Vatertag, an dem der Kübelwagen durch die Kötzschenbroder Straße entlang der Elbe rumpelte. Währenddessen grüßten die Neonazis die Umstehenden mit einem Grinsen, während sie die Fahne schwenkten.
Zuvor hatte die Gruppe durch wiederholtes Zeigen des Hitlergrußes und Rufen rechter Parolen gegen das Gesetz verstoßen. Die Polizei in Dresden nahm sie schließlich nur zwei Straßen weiter fest. "Die Beamten haben gegen neun Deutsche im Alter von 27 bis 58 Jahren Anzeigen wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen erstattet", teilte ein Sprecher kurz nach der Festnahme mit.
Die Polizei hat das Fahrzeug als Oldtimer zugelassen, die schwarz-weiß-rote Fahne, die es trug, ist in Deutschland nicht verboten, solange sie nicht das Reichsadler-Emblem trägt. Das Landratsamt bestätigte, dass das Fahrzeug am 7. Mai 2024 formell zugelassen wurde - zwei Tage vor der umstrittenen Fahrt durch Dresden. Die Nummernschilder wurden vom Besitzer persönlich ausgesucht.
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Quelle: symclub.org