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Container-Erwähnung fordert SEK-Maßnahmen

Gegen 1.57 Uhr klingelt das Telefon von Thomas Frohberg, als ein Polizeibeamter ihn dringend vor die Tür bittet. Als er erschöpft aus seiner Wohnung kommt, wird er plötzlich von bewaffneten SEK-Beamten, die bereit sind, von ihren Dienstwaffen Gebrauch zu machen, an die Wand gepresst. Sein...

SymClub
22. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
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Zeugen fanden diese handgeschriebenen Nachrichten in der Tschechischen Republik
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Um 1:57 Uhr nachts, - Container-Erwähnung fordert SEK-Maßnahmen

In diesem Szenario halten die Behörden einen harmlosen Unternehmer aus Mosigkau, Deutschland, für einen Kinderentführer, der ein verzweifeltes Kind in seinem Keller gefangen hält.

Der Fall liegt nun im Gerichtssaal. Nicht der Fensterbauer Frohberg steht vor Gericht, sondern sein Nachbar, der Heizungsbauer Peter L. (61). Ihm wird vorgeworfen, die Polizei mit einem handschriftlichen Zettel in die Irre geführt zu haben.

Was war geschehen?

Im Sommer 2020 tauchte in der tschechischen Kleinstadt Tabor ein karmesinroter Ballon mit einer glühenden LED-Leuchte auf. Daran befestigt war eine handschriftliche Notiz mit der Aufschrift: "SOS. HILFE!!! Ich werde gefangen gehalten, rettet mich!!!" Neben einer Warnung wurde auch eine Adresse in Mosigkaus Stadtteil Dessau angegeben: "PS: Er hat Waffen!"

Thomas Frohberg wurde nachts von SEK-Beamten überwältigt, weil er einen falschen Notruf abgesetzt hatte

Der Entdecker kontaktierte die Behörden, tschechische Mitarbeiter und Dessauer Bürger. Die Polizei schickte daraufhin ein SEK-Team zu der angegebenen Adresse. Die Spezialkräfte entdeckten jedoch nichts. Der Zettel auf dem Ballon war ein Schwindel.

Thomas Frohberg, ein gebürtiger Mosigkauer, äußerte sich: "Meine Frau arbeitet als Lehrerin, sie hat immer noch mit den Nachwirkungen dieser traumatischen Nacht zu kämpfen." Der Mann, der sich äußerte, behauptete: "Der einzige, der dahinter stecken könnte, ist mein Nachbar Peter L., der mir seit Jahren das Leben zur Hölle macht."

Handschriftexperte sagt gegen Angeklagten aus

Der Angeklagte Peter L. mit seinem Verteidiger Matthias Thielemann

Im Januar verurteilte das Amtsgericht L. wegen falscher Anschuldigungen zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro. Ein Schriftsachverständiger sagte im Zeugenstand aus, dass der Zettel wahrscheinlich vom Angeklagten stamme.

Doch Peter L. protestierte und sagte dem Berufungsrichter am Mittwoch: "Ich hatte mit diesem Vorfall nichts zu tun." Er behauptete auch, Frohberg habe ihn belästigt und ihn immer wieder angezeigt.

Verteidiger Thielemann will L.s Unschuld beweisen und forderte ein Gutachten aus privater Quelle, das anders ausfallen soll als das erste Urteil.

Die Beamten durchsuchten das Haus in Mosigkau, fanden aber nichts.

Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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Quelle: symclub.org

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