BGC übernimmt die Kontrolle über The Senet Group.
Die Regulierungsbehörde des britischen Glücksspielsektors, die Senet Group, wird durch die neu gegründete britische Glücksspielorganisation BGC (The Betting and Gaming Council) ersetzt. BGC ist ein Zusammenschluss prominenter Wettanbieter und hat sich der Förderung des Spielerschutzes durch das Selbstausschluss-System MOSES verschrieben. Das System soll auf die gesamte Branche ausgeweitet werden.
Die Messlatte höher legen
Die 2014 gegründete Senet-Gruppe hat die Übertragung aller ihrer Vermögenswerte und Zuständigkeiten auf den BGC bestätigt. Der BGC, der sich aus der RGA (Remote Gambling Association) und der ABB (Association of British Bookmakers) zusammensetzt, wird eine einflussreiche Kraft in der britischen Glücksspielbranche sein, wenn es darum geht, die höchsten Standards aufrechtzuerhalten.
Das Hauptziel der Übernahme ist die Verbesserung des Spielerschutzes auf allen Plattformen. Die Senet Group war lange Zeit ein Verfechter der Selbstregulierung in der Glücksspielbranche, angeführt von den "Big 4" der britischen Wettszene - Ladbrokes, William Hill, Betfred und Paddy Power. Die Gruppe führte Initiativen wie die Kampagne "When the FUN stops" (Wenn der Spaß aufhört) an, die sich für einen robusteren Selbstregulierungsrahmen einsetzte.
Insbesondere spielte die Gruppe eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des so genannten "Whistle-to-Whistle"-Werbeverbots, das Glücksspielwerbung während Live-Sportveranstaltungen verhindert.
MOSES-Selbstausschlusssystem
Eine der vielversprechendsten Initiativen der Senet-Gruppe ist das MOSES-System (Multi Operator Self Exclusion Scheme). Dieses System, das für den Einzelhandel konzipiert wurde, soll nun von der BGC erweitert werden. Ähnlich wie GAMSTOP, das Online-Selbstausschluss-System, soll MOSES kontinuierlich weiterentwickelt und schließlich zu einer britischen Zulassungsvoraussetzung werden.
Die Vorsitzende des BGC, Brigid Simmonds, sagte zu der Übernahme: "Wir freuen uns darauf, auf dieser Arbeit aufzubauen." Sie lobte die Gruppe für ihre bahnbrechende Arbeit zur Förderung eines gemeinschaftlichen Ansatzes zum Spielerschutz.
Versprechen für sicheres Glücksspiel
Der Fahrplan zur Verbesserung der Standards wurde im November 2019 vorgestellt. Unter dem Namen "Safer Gambling Commitment" (Verpflichtung zu sicherem Glücksspiel) wurden Vereinbarungen zwischen im Vereinigten Königreich lizenzierten Glücksspielkonzernen wie Flutter Entertainment, GVC Holdings, Rank Group und Playtech getroffen, die sich verpflichten, ihre Bemühungen um ein sichereres Glücksspielumfeld zu verstärken.
Der gemeinschaftliche Ansatz konzentriert sich auf fünf Hauptverpflichtungen: Erstens, die Verhinderung des Glücksspiels von Minderjährigen. Zweitens, verstärkte Unterstützung bei der Behandlung von Glücksspielproblemen. Drittens, verbesserte Werberichtlinien. Viertens: Verstärkte Selbstregulierung der Kunden. Fünftens: Förderung einer Kultur des verantwortungsvollen Spielens.
UKGC-Bericht: Steigende Zahl problematischer Glücksspieler
Den Anstoß zu den Initiativen gab ein vernichtender Bericht, den die UK Gambling Commission (UKGC) im Oktober 2019 veröffentlichte. In dem Bericht wurde festgestellt, dass die Zahl der jungen Menschen, die sich an Glücksspielen beteiligen, zwischen 2018 und 2019 zurückgegangen ist. Allerdings zeigte er auch einen alarmierenden Anstieg der Fälle von problematischem Glücksspiel. Schätzungsweise 55.000 Minderjährige wiesen ein potenziell schädliches Glücksspielverhalten auf, wobei 1,7 % der 11- bis 16-Jährigen betroffen waren.
Gillian Wilmot, die Vorsitzende der Senet-Gruppe, lobte die messbaren Fortschritte und räumte ein, dass ein "enormer Wert" geschaffen worden sei. Wilmot unterstützte die Umstellung auf die BGC, indem sie ihr Engagement für den Kundenschutz in diesem Sektor zum Ausdruck brachte. "Das kollaborative Ethos, das der neuen Betting and Gaming Association zugrunde liegt, bietet die Möglichkeit, unsere Ressourcen zu bündeln, um Initiativen für ein sichereres Glücksspiel in großem Umfang zu entwickeln.
Künftige Erweiterungen
Während sich der Glücksspielsektor mit der anhaltenden Coronavirus-Krise auseinandersetzt, hat die UKGC die Notwendigkeit eines maximalen Verbraucherschutzes in allen Bereichen betont. Es ist geplant, die Zügel bei VIP-Programmen zu straffen, strengere Alterskontrollen einzuführen und die Werberichtlinien zu verbessern. Außerdem soll die Häufigkeit der Spielsitzungen reduziert werden, indem für alle Spielautomaten eine Mindestdrehzeit von 2,5 Sekunden vorgeschrieben wird. Funktionen wie Slam-Stopps, Turbo-Buttons und geteilte Bildschirme sollen abgeschafft werden, da sie möglicherweise zu intensivem Spiel verleiten und zu problematischem Glücksspiel beitragen könnten.
Die Auswirkungen dieser Änderungen müssen noch abgewartet werden. Es ist ungewiss, ob sich die BGC an diese Vorschläge halten wird.
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Quelle: www.onlinecasinosdeutschland.com