Nazi-Gruß, Reichsbanner, Militärplakette - Beschämende Neonazi-Enthüllung am Vatertag in Sachsen.
Eine Gruppe von Rechtsextremisten fuhr am Donnerstag mit einem umgebauten Militärfahrzeug und einer Reichsflagge durch Dresden. Sie zeigten den Hitlergruß und riefen rassistische Parolen, bis die Polizei eingriff.
In einem Biergarten, in kaiserlicher Tracht
Ein Video, das auf der Social-Media-Seite X (früher Twitter) kursiert, zeigt neun Personen in einem umlackierten Militärfahrzeug. Zuvor hatten sie in einem Biergarten angehalten. Einer von ihnen trug einen Stahlhelm, ein anderer hielt eine große Reichsflagge in der Hand.
Das Abzeichen der 25. Infanteriedivision der Wehrmacht prangt an der Seite und am Kotflügel des Borgward B 2000. Das amtliche Kennzeichen aus Dippoldiswalde (Sachsen) trägt die Buchstaben "WH" und die Zahl "88".
▶︎ "WH" stand früher für "Wehrmacht Heer" von 1935 bis 1945, während die Zahl 88 unter Neonazis mit "Heil Hitler" gleichgesetzt wird, da das "H" an achter Stelle des Alphabets steht.
▶︎ Ein zweites Kennzeichen wurde ebenfalls auf die Stoßstange gemalt (WH - 140687), das den Nummernschildern der Nazi-Wehrmacht entspricht, aber ebenfalls nicht korrekt ist, weil die Armee nie einen Borgward B 2000 fuhr - er wurde erst ab Mitte der 1950er Jahre für die Bundeswehr hergestellt.
"Ich war völlig schockiert"
Als der Kübelwagen die Kötzschenbroder Straße an der Elbe entlangfuhr, nickten die Neonazis den Umstehenden grinsend zu. Nach Angaben der Behörden hatten sie zuvor den Hitlergruß gezeigt und rechte Parolen gegrölt.
Die Personen wurden schließlich zwei Straßen weiter von der Polizei festgenommen. "Gegen sie wurden mehrere Anzeigen wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen erstattet", so ein Sprecher.
Das Auto ist als Oldtimer zugelassen, wobei die schwarz-weiß-rote Flagge ohne den Reichsadler in Deutschland legal ist. Der Fahrer war jedoch nicht alkoholisiert. Ob die Männer bereits polizeilich in Erscheinung getreten sind oder mit der rechtsextremen Szene in Verbindung stehen, ist noch nicht bekannt.
Weitere Gruppe in Wehrmachts- und SS-Uniformen identifiziert
In Bernsdorf, etwa eine Autostunde von Dresden entfernt, sollen etwa 20 bis 30 Personen, darunter Frauen und Kinder, in Wehrmachts- und SS-Uniformen erschienen sein. Sie kamen auch in Militärfahrzeugen an. SS-Embleme und Hakenkreuze waren auf einigen ihrer Kleidungsstücke zu sehen, von denen einige mit Klebeband abgedeckt waren.
Ein Polizeisprecher sagte uns: "Als die Beamten eintrafen, waren die beschriebenen Personen nicht mehr anwesend."
Auch am Nachmittag wurde ein Notruf abgesetzt, weil am sogenannten Milchpavillon am Dresdner Elbufer Hitlergrüße und rassistische Parolen für Aufruhr sorgten. Als die Polizei eintraf, war die Störung bereits beendet.
Vor knapp einem Jahr sorgte das Video einer Neonazi-Versammlung in Döbeln (Sachsen) für bundesweites Entsetzen. Es zeigte mehrere Männer, die mit einer Hakenkreuzfahne in einem Pavillon saßen und den Vatertag feierten.
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Quelle: symclub.org