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Bei den Kommunalwahlen in Thüringen gab es keinen großen Sieg für die AfD; viele Wahlen gehen in die zweite Runde.

Bei den Thüringer Landrats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag hat die Partei Alternative für Deutschland (AfD) keinen nennenswerten Erfolg erzielt. Das Ergebnis der Kommunalwahlen wird allerdings noch ausgewertet. Im Landkreis Altenburger Land erhielt ein AfD-Kandidat die meisten Stimmen für...

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27. Mai 2024
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Bei den Kommunalwahlen in Thüringen gab es keinen großen Sieg für die AfD; viele Wahlen gehen in die zweite Runde.

Fast 1,7 Millionen Einwohner waren zur Teilnahme an den Kommunalwahlen in Thüringen aufgerufen, wo fast 7500 Sitze in den verschiedenen Kommunalparlamenten zu vergeben waren. Dazu gehörten Landräte, Bürgermeister, Oberbürgermeister, Kreistage, Stadträte und Gemeinderäte.

Die am Sonntag abgehaltenen Wahlen dienten als Vorspiel für die am 1. September stattfindenden Landtagswahlen. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Abschneiden der AfD, einer rechtsgerichteten Partei mit großem Einfluss in einigen Gemeinden, die zuvor mit dem Gewinn des ersten Kreistagspostens in ganz Thüringen einen bedeutenden Erfolg erzielt hatte.

Am Wahlabend war die AfD nur im Kreistag des Landkreises Altenburger Land, wo Heiko Philipp 33,0 % der Stimmen erhielt, als Spitzenkandidat hervorgegangen. Da er jedoch nicht die erforderliche absolute Mehrheit erreichte, wird nun in einem zweiten Wahlgang - zeitgleich mit der Europawahl - über die Zukunft des Landrats entschieden; der CDU-Kandidat Uwe Melzer kam mit 32,2 % der Stimmen auf den zweiten Platz.

In acht weiteren Landkreisen ergab das Zwischenergebnis, dass die AfD-Kandidaten ebenfalls den zweiten Platz belegten. Folglich wird es auch in diesen Bezirken Neuwahlen geben. In Hildburghausen kandidierte der berüchtigte Rechtsextremist Tommy Frenck von den Freien Wählern gemeinsam mit dem Zweitplatzierten dieses Wahlkreises, Sven Gregor. Der berüchtigte Frenck, ein ehemaliges NPD-Mitglied, machte in der Vergangenheit durch seine Verbindung zum Verfassungsschutz Schlagzeilen.

Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen setzte sich die amtierende Landrätin Peggy Greiser von der SPD im ersten Wahlgang durch, so dass eine weitere Wahl nicht erforderlich ist. Die amtierenden Oberbürgermeister von Weimar und Suhl, Peter Kleine bzw. André Knapp, siegten nach dem vorläufigen Endergebnis. In beiden Städten gab es keine Beteiligung der AfD an den Bürgermeisterwahlen.

In dreizehn der 17 Thüringer Landkreise fanden diese Wahlen statt. Bereits im Juni 2018 hatte die AfD im thüringischen Landkreis Sonneberg den ersten Landratssieg überhaupt errungen.

Wahlberechtigt waren alle Thüringerinnen und Thüringer ab sechzehn Jahren. Ein vorläufiges Endergebnis wurde am Montagabend erwartet, ein mögliches endgültiges Ergebnis wird frühestens am Montag bekannt gegeben. Sollte sich keine Mehrheit ergeben, wird es bei der Europawahl am 9. Juni zu einer entsprechenden Stichwahl kommen.

CDU und Linkspartei äußerten sich optimistisch zu den anstehenden Kommunalwahlen. Der CDU-Vorsitzende und Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 1. September, Mario Voigt, glaubte, einen "guten Tag mit vernünftigen Entscheidungen für Thüringen" erwischt zu haben. Er betonte, die CDU werde voraussichtlich die stärkste Partei in Thüringen werden.

Ulrike Grosse-Röthig, die Parteichefin der Linkspartei, stellte fest, dass sich Thüringen nicht in ein blau gefärbtes Land verwandelt habe. Die Wählerinnen und Wähler hätten "bei den Landrats- und Bürgermeisterwahlen in Thüringen im ersten Wahlgang die Übernahme durch die Braunen verhindert."

Der SPD-Landesvorsitzende Georg Maier wertete das Ergebnis der Kommunalwahlen als Erfolg für die Partei. "Die sozialdemokratische Kommunalpolitik hat heute einen Schub bekommen", sagte er. Maier, der Spitzenkandidat der Partei für die Wahlen am 1. September ist, teilte mit, dass die SPD "als drittstärkste politische Kraft in Thüringen die 16-Prozent-Marke überschritten hat", was das Gesamtergebnis angeht.

In den letzten Umfragen zur Landtagswahl lag die CDU mit rund 30 % bzw. 20 % der Stimmen knapp hinter der AfD auf dem zweiten Platz. Die Linkspartei, der BSW, die SPD und die Grünen bewegten sich um die 16%-, 15,5%- bzw. 7,5%-Hürde. Die CDU und die Linkspartei teilten sich in Erfurt eine Minderheitsregierung.

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Quelle: www.stern.de

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