Die Verwaltung wird in dieser Angelegenheit tätig. - Australien geht gegen den Missbrauch von Frauen vor.
Als Reaktion auf die zunehmende Gewalt gegen Frauen in Australien ergreift die Regierung Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen, die versuchen, missbräuchliche Beziehungen zu verlassen. Premierminister Anthony Albanese bezeichnete das Problem kürzlich als "nationale Krise" und wies darauf hin, dass zu Beginn dieses Jahres bereits 27 Frauen im Land getötet wurden, fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies führte landesweit zu großen Protesten gegen geschlechtsspezifische Gewalt.
Nach einem Treffen der Regierungschefs aller australischen Bundesstaaten und Territorien stellte Albanese eine mit 925 Millionen australischen Dollar (560 Millionen Euro) dotierte Initiative mit dem Titel "Leaving Violence" vor. Dieses Programm wird es Opfern häuslicher Gewalt ermöglichen, rund 3.000 Euro an Soforthilfe zu erhalten, um ihrer Situation zu entkommen. Außerdem sollen Gesetze zum Verbot von Deepfake-Pornografie erlassen werden, die die Verbreitung von durch künstliche Intelligenz erstelltem pornografischem Material unter Strafe stellen. Dies würde vor allem Inhalte mit gewalttätigen oder frauenfeindlichen Themen betreffen. Albanese: "Solche Inhalte sind extrem schädlich für Frauen und Mädchen und dürfen nicht toleriert werden."
Albanese betonte, dass der Zugang zu pornografischem Material auch für Kinder erschwert werden müsse. In Australien wird im Durchschnitt alle vier Tage eine Frau von ihrem Partner oder einem männlichen Bekannten getötet. "Männer müssen ihr Verhalten ändern. Wir müssen die gesamte Kultur ändern", erklärte er am Montag.
Am Sonntag wurde ein 35-jähriger Mann wegen Mordes an einer 30-jährigen Frau in Westaustralien angeklagt. Nur wenige Wochen zuvor waren drei Frauen in der Stadt Ballarat nördlich von Melbourne aufgrund von Gewalt im Zusammenhang mit ihrem Geschlecht ums Leben gekommen. Am 16. April verübte ein 40-jähriger Mann ein Massaker in einem Einkaufszentrum in der Nähe des berühmten Bondi Beach in Sydney, bei dem sechs Menschen, darunter fünf Frauen, getötet wurden. Der Vater des Mannes erklärte später, sein Sohn sei frustriert gewesen, weil er nicht in der Lage war, Beziehungen zu führen.
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Quelle: www.stern.de