Führende Politiker von CDU und SPD fordern. - Ausdehnung der Wehrpflicht auf Frauen.
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), schlagen vor, dass weibliche Freiwillige in der Bundeswehr bald durch wehrpflichtige Männer und Frauen ersetzt werden könnten. Sie halten die Fokussierung auf junge Männer in der Wehrpflicht für überholt und fordern einen umfassenderen und ausgewogeneren Ansatz in der Verteidigung.
In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen erklärte Högl, dass es "nicht mehr zeitgemäß" sei, sich bei der Wehrpflicht nur auf Männer zu konzentrieren. Sie ist der Meinung, dass sowohl Männer als auch Frauen in den Streitkräften für die Verteidigung Deutschlands eingesetzt werden sollten. Sie sagt: "Wir dürfen nicht mehr zwischen den Geschlechtern unterscheiden".
Günther stimmt mit Högl überein. Als CDU-Chef äußerte er sich gegenüber der Augsburger Allgemeinen ebenfalls: "Die Wehrpflicht sollte für Männer und Frauen gleichermaßen gelten."
Die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist in letzter Zeit immer wieder in die Diskussion geraten. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte die Debatte Anfang Mai in einer Rede an der Johns Hopkins University in Washington neu entfacht, als er sagte, Deutschland brauche eine Form der Wehrpflicht. Welche Form das sein soll, sagte er allerdings nicht.
Wie die Welt am Sonntag berichtet, gibt es in einem Ministeriumsdokument drei mögliche Optionen für die Wehrpflicht. Die dritte Variante sieht eine geschlechtsneutrale Wehrpflicht vor, gefolgt von einem Übergang zur allgemeinen Wehrpflicht.
Die CDU sieht in der allgemeinen Wehrpflicht die Zukunft. Günther erklärt: "Langfristig muss die Wehrpflicht dann mit der allgemeinen Wehrpflicht neu gestaltet werden."
Sollte Deutschland diesen Politikwechsel tatsächlich vollziehen, wäre es nach Norwegen, Schweden und Dänemark (ab 2026) das vierte NATO-Land mit Wehrpflicht.
Befürworter der Wehrpflicht in Deutschland blicken eifrig auf das schwedische Modell. Bei diesem Ansatz müssen alle 18-Jährigen einen Online-Fragebogen zu ihrer Gesundheit und anderen relevanten Informationen ausfüllen. Einige werden dann getestet, und nur einige wenige werden schließlich eingezogen. Wenn sich jedoch nicht genügend Freiwillige melden, kann nach diesem Modell eine Zwangseinberufung erfolgen.
Derzeit dienen rund 180.000 Soldaten in der Bundeswehr, bis 2031 soll die Zahl auf 203.000 erhöht werden.
Während die CDU die Wehrpflicht befürwortet, lehnen ihre Koalitionspartner FDP und Grüne sie entschieden ab. Grünen-Chef Omid Nouripour sagte gegenüber der Nachrichtenagentur DPA: "Ich halte die Wehrpflicht nicht für notwendig." Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sieht in der Wehrpflicht ein Hindernis, die Bundeswehr zur "modernsten und professionellsten Armee des Kontinents" zu machen. Die 900.000 Reservisten müssten stattdessen integriert werden, sagte er der "Welt am Sonntag". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bisher nicht für die Wehrpflicht ausgesprochen.
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Quelle: symclub.org