Fehlende Mittel für Kindertagesstätten, Straßen und öffentliche Schwimmbäder. - Aufstand der verärgerten Bürgermeister
"Schaut euch das an", ruft Landrat Sandro Zehner (44, CDU) aus dem Rheingau-Taunus-Kreis (Hessen). Draußen das pure Paradies, drinnen eine Mischung aus Hilflosigkeit und Frust. 17 Bürgermeister aus der Wein- und Tourismusregion haben eine empörte Botschaft nach Berlin zu senden. Ihre Städte stehen wegen steigender Ausgaben für Flüchtlinge, Kita-Ausbau, Löhne, Energie und Verkehr am Rande des Ruins.
"Der Bund schafft, aber zahlt nicht", sagt Zehner. Der Landkreis hat ein Haushaltsdefizit von 100 Millionen Euro, und da sind die fast 60 Millionen Euro Investitionskosten für die Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026 noch gar nicht eingerechnet.
"Alles steht auf der Kippe. Weder allgemeine Straßen- und Schulsanierungen noch ein akzeptabler Haushalt sind mehr möglich", berichtet Ivo Reßler (60, parteilos), Bürgermeister der Kleinstadt Lorch am Rhein.
Die Geldknappheit macht sich an anderer Stelle bemerkbar - zum Beispiel bei der Tourismusförderung. "Aber das ist die wichtigste Säule, die wir wirtschaftlich haben", fügt er hinzu.
Die Forderungen der Bürgermeister
Die 17 Bürgermeister stellen in ihrer verärgerten Resolution einige Forderungen: mehr Umsatzsteuereinnahmen vom Bund für Kreise und Kommunen, ein Einfrieren des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und vor allem eine volle Kostenübernahme durch den Gesetzgeber.
Die Bürgermeister befürchten einen "rasanten Abstieg". Wenn es kein Geld mehr für die Bürger gibt, wird die Unzufriedenheit mit der Regierung zunehmen. Das könnte eine Gefahr für die Demokratie sein.
Ein Plädoyer an Ministerpräsident Boris Rhein
Das Land hat nicht genug Geld, die Verteilungskämpfe in Berlin dauern an - "und wir von der kommunalen Familie sitzen nicht einmal mit am Tisch, haben keine Stimme", sagt CDU-Politiker Zehner.
Zehners Appell: "Ministerpräsident Boris Rhein muss für die Kommunen in Berlin kämpfen!" Sonst gehen bald die Lichter aus - und das nicht nur in Schwimmbädern.
Lesen Sie auch:
- Schalke steht vor großen Veränderungen
- Rose empfiehlt seinen Spitzenstürmer Sesko.
- Gäher hat Vertrauen in seine preußischen Einheiten.
- Gerlindes Kampf gegen den Krebs hat ein Ende gefunden.
Quelle: symclub.org