Bemerkenswerte Ohrfeige - ARD-Dokumentation verstößt gegen den Rundfunkstaatsvertrag
Der Film wurde von einigen seiner Protagonisten heftig kritisiert, die ihm vorwarfen, die Situation des Landes falsch darzustellen.
Der Rundfunkrat beriet rund zwei Stunden über den Film und kam schließlich mit 22 gegen 20 Stimmen bei einer Enthaltung zu einem knappen Beschluss: Der Film verstößt gegen die Vorgaben des Staatsvertrages, etwa "Der NDR ... muss die Wahrheit sagen".
Rundfunkratsmitglied Sandra Goldschmidt (48) kommentierte die Vorgänge mit den Worten: "Es gibt Stellen, an denen es um Wahrheit und Klarheit geht, an denen es eklatante Unwahrheiten gibt".
Auch der Umgang des NDR mit der Kritik wurde bemängelt
Auch die Art und Weise, wie der NDR mit den Rückmeldungen umging, wurde kritisch hinterfragt. Obwohl der Film unter großem Druck entfernt wurde, räumte der Sender keine wesentlichen Fehler ein, sondern bot alternative Erklärungen an (z.B. "eine hitzige Diskussion").
Stellungnahmen des Rundfunkrats
- Ottmar von Holtz (62, Grüne) vor der Abstimmung: "Die Summe der Verstöße in dem Film hat ein völlig falsches Bild von Namibia entstehen lassen." Der Film sei "völlig missglückt" und habe "keinen Bezug zur Wahrheit".
- Eva Hubert (73, Grüne) stellte "sachliche und inhaltliche Verstöße" fest und bemerkte, dass es "das erste Mal seit 20 Jahren" sein könnte, dass der Rundfunkrat ein solches Urteil fällt.
- Jens-Peter Kruse sprach von einem "bedeutenden Moment für den Rundfunkrat".
"Sie haben unsere Geschichte verdreht"
Kritiker prangerten "Desinformation", "Manipulation" und "Absicht" an, während Protagonisten gegen eine "einseitige Darstellung" wetterten, bei der einer als "wütende schwarze Frau" dargestellt werde.
Insbesondere ein zentrales Denkmal für den Völkermord an den Herero und Nama im Herzen von Windhoek, das die im Dokumentarfilm als Journalistin dargestellte Influencerin Aminata Belli (32) im Film angeblich leugnet, obwohl es mehrfach zu sehen ist.
Die Mitglieder des Rundfunkrats betonten: "Wir wollen darauf hinwirken, dass sich diese Fehler nicht wiederholen." Mitglied Felix Bernard (69) erklärte: "Ohne das Engagement der Beschwerdeführer hätten wir die zahlreichen Fehler in dem Film zunächst nicht entdeckt."
NDR-Intendant Joachim Knuth (65) äußerte: "Nehmen Sie das an: Wir haben aus diesem Prozess sehr viel gelernt." Der Film wird nie wieder ausgestrahlt werden.
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Quelle: symclub.org