Fotografen überfahren - Anwalt wird wegen Angriffs im Gerichtssaal angeklagt
Vor einem Hamburger Gericht sorgte der 66-jährige Dr. Kai L. im Jahr 2022 für Aufsehen. Das Opfer? Ein Fotojournalist, der zuvor über das fragwürdige Verhalten von Dr. L. im Zusammenhang mit einer millionenschweren Erbschaft berichtet hatte.
Heute ist Dr. L. an der Reihe, sich vor Gericht zu verantworten - diesmal wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Ein Zwischenfall im Gerichtssaal: Kaputter Blitz, kaputte Kamera
Im Gerichtssaal schaltete sich der Verteidiger von Dr. L. ein und behauptete: "Ich war kurzzeitig geblendet. Ich habe nur versucht, den Blitz zu greifen."
Der Fotograf, Jürgen Joost (67), kann sich an die Schreckensmomente nicht erinnern: "Als ich angegriffen wurde, hatte ich einen Filmriss - ich stand unter Schock." Er fiel auf den Boden und konnte nur knapp vermeiden, mit dem Kopf auf der Bank aufzuschlagen und sich am Rücken zu verletzen. Dabei wurde auch ein Teil seiner teuren Kamera beschädigt.
Zunächst glaubte Dr. L. noch, sich als Nachlassverwalter für das 15-Millionen-Euro-Erbe der "Fabrik der Künste" durchsetzen zu können, zu dem auch zahlreiche Immobilien des Kulturzentrums im Stadtteil Hamm gehörten.
Doch das Gericht entließ Dr. L. schließlich aus seiner Rolle als Testamentsvollstrecker.
Ein möglicher Grund könnte seine Vorstrafe sein: 40 Monate Haft wegen Bestechung und Untreue in einem anderen Finanzfall, bei dem es um Millionen ging. Es könnte aber auch sein angeblich gewalttätiges Vorgehen gegen einen Journalisten sein, der ihm in die Quere kam.
Der Prozess gegen den Anwalt wird fortgesetzt, wobei alle Zeugen, die den Vorfall im Flur beobachtet haben, befragt werden.
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Quelle: symclub.org