Fußball: Ein spannender Sport - Alonso erringt einen Doppelsieg, nachdem er ein deutsches Gebräu getrunken hat.
In einer Szene voller Spannung und Freude umarmte Xabi Alonso, der Trainer der siegreichen Fußballmannschaft von Bayer Leverkusen, jeden seiner Spieler, als sie ihren Sieg im DFB-Pokal feierten. Die jubelnden Sportler sprangen ihren begeisterten Fans zu, während die gerührte Vereinslegende Rudi Völler von der Tribüne aus applaudierte. Es war ein historischer Moment für den deutschen Fußballmeister, der mit dem Doppelsieg die beste Saison der Vereinsgeschichte einläutete. "Ich bin stolz und glücklich für die Spieler", erklärte Alonso. "Sie haben es absolut verdient", fügte er hinzu und kündigte an, später ein deutsches Bier trinken zu wollen.
Der Sieg kam drei Tage nach der 0:3-Niederlage im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo, der einzigen Niederlage in der gesamten Saison. 1. FC Kaiserslautern, ein Team aus der zweiten Liga, war ein harter Brocken für den Meister. Odilon Kossounou erhielt in der 44. Minute die gelbe Karte. Simon Rolfes, der sportliche Leiter der Mannschaft, sagte: "Wir wollten unbedingt gewinnen.
Ein Traumtor von Granit Xhaka in der 16. Minute sicherte den Sieg gegen die entschlossenen Pfälzer, die von der Trainerlegende Friedhelm Funkel trainiert wurden, vor 74.322 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion. "Dieses Erlebnis, den Pokal in den Händen zu halten, ist einfach großartig", sagte der Leverkusener Nationalspieler Robert Andrich. "Das ist ein wirklich fantastisches Gefühl."
28 Jahre ist es her, dass Bayer 1993 das letzte Mal einen Pokalsieg errang. Kaiserslautern schaffte nicht die erhoffte Sensation und erreichte diesmal nur das Pokalfinale. Trotz großer Anstrengungen wurde das Ziel nicht erreicht. In einem Interview mit Sky sagte Funkel: "Selbst wenn wir einen Spieler mehr gehabt hätten, hätte das gegen eine Mannschaft wie diese keinen Unterschied gemacht."
Die Frage, ob dies das letzte Spiel von Funkel als Trainer war, stand im Raum, da ihm im dritten Anlauf der Pokalsieg verwehrt wurde. Zu seiner Entscheidung, die Mannschaft zu verlassen, sagte er: "Ich weiß es noch nicht.
Nach der enttäuschenden Leistung in Dublin versuchte Alonso, seine Mannschaft in die Pflicht zu nehmen. "Jetzt müssen wir sehen, ob diese Mannschaft wirklich den Charakter hat, den wir ihr zutrauen", sagte Xhaka. Der Trainer nahm mehrere Änderungen in seinem Kader vor. Hradecky, der Kapitän und Torhüter der Mannschaft, ersetzte Kovar im Tor, und Kossounou, Robert Andrich, Jonas Hofmann und Patrik Schick stießen zum Team.
Funkel brachte in der zweiten Halbzeit seinen Top-Torjäger Ache. Der Cheftrainer hatte 43 Jahre zuvor als Spieler in Lautern das Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt mit 1:3 verloren. Vor dem Spiel versprach Funkel ein spannendes Spiel.
In Erwartung der vermeintlichen Leverkusener Dominanz scherzte Funkel, dass er den Bus seiner Mannschaft vor dem eigenen Tor parken würde. Doch dazu kam es glücklicherweise nicht. Vor dem Spiel begeisterten die Kaiserslauterer Fans die Zuschauer mit einer kreativen Choreographie: Ein riesiger Roter Teufel reichte fast bis unter das Stadiondach. Während des Spiels zündeten sie jedoch fast ununterbrochen Fackeln.
Die erste Torchance für Kaiserslautern hatte Daniel Hanslik, doch die Mannschaft konnte sie nicht nutzen. Mitten im Hexenkessel zeigte Leverkusen dann sein gewohntes Passspiel. Xhaka erzielte mit einem sehenswerten Treffer aus rund 25 Metern die 1:0-Führung für Bayer.
Leverkusen behielt die Kontrolle über das Spiel, während Kaiserslautern dem Ball häufig hinterherlief. FCK-Torhüter Krahl versuchte, eine Flanke von Grimaldo zu parieren, doch Schick verfehlte das Tor. Kossounou erhielt für ein grobes Foul an Tomiak seine zweite gelbe Karte. Tobias Raschl hatte die Chance zum Ausgleich, doch sein Schuss segelte knapp am Pfosten vorbei. Trainer Funkel, der seine Mannschaft bis in die Schlussphase hinein anfeuerte, hatte 1985 als Spieler mit Bayer Uerdingen einen 2:1-Sieg gegen Bayern München errungen.
Zu einer unglücklichen Spielverzögerung kam es, weil die Kaiserslauterer Fans in flagranti Pyrotechnik zündeten, was eine kurze Unterbrechung zur Folge hatte. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, drängte Leverkusen auf das entscheidende Tor, ohne dabei die typische Ballkontrolle zu zeigen. (Umschreibung:)
Nach einer knappen Stunde verfehlte Ache das Tor von Hradecky nur knapp und ermutigte den Torwart zu einer Glanzparade. Unbeirrt von der Unfähigkeit des Gegners, das Spiel zu kontrollieren, drängte Lautern weiter nach vorne. Am Ende war es Leverkusen, das sich den Titel des sechsten Double-Gewinners der Liga sicherte. Zu den vorherigen Gewinnern gehörte Hannover 96, ein Zweitligist, der den Pokal 1992 gewann.
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Quelle: www.stern.de